In Namibia surfen: Land of The Wave

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Geschrieben von Julian

Ich bin Olli aus Namibia. Meine Ur-Großeltern zogen Anfang der 1900er Jahre in die ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia – immer noch naturreich und menschenarm.

Geboren in der Hauptstadt Windhoek, 300 km vom Ozean entfernt, habe ich erst als Student in Südafrika mit dem Surfen begonnen. Nach kurzer Zeit war ich so surfbegeistert, dass ich mit mir selbst den Deal machte, fortan am Meer zu leben.

In meinen Semesterferien verbrachte ich die Zeit mit diversen Surf Roadtrips durch Südafrika und entlang der namibischen Küste. Meine erste Begegnung mit Skeleton Bay war – wie die Welle selbst – hart. Aber durch diese Experten-Welle erfuhr ich, was surfen in Namibia bedeutet: Top Wellen, die man sich mit nur wenigen Menschen teilen muss.

So fing mein Projekt an, Surfen in Namibia auch für Besucher einfacher zu machen. Mehr dazu auf www.saltyjackal.com

Warum auch du in Namibia surfen solltest

Namibia, das in der eigenen namibischen Nationalhymne als “Land of the brave” bezeichnet wird, liegt zwischen Südafrika und Angola an der swellreichen Westküste des afrikanischen Kontinents.

Die Surf Community in Namibia ist klein und freundlich

Gleichzeitig ist Namibia ein sicheres und gemütliches Reiseland: gute Infrastruktur, gute Straßen, schnelles Internet und Handynetz, moderne Krankenhäuser, wenig Kriminalität, bekannte Produkte in den Supermärkten, Kommunikation auf Englisch und Deutsch – “Afrika für Anfänger” wie manche es nennen. Vor allem in den Städten ist es gar nicht so wild, wie du es dir vielleicht vorgestellt hast: gute Essens- und Trinkmöglichkeiten in Restaurants für jeden Geschmack, Cafés, Bars, Apotheken und Banken.

Auch das Surfen ist abenteuerlich, aber nicht allzu gefährlich. Wir haben keine gefährlichen Haiarten, aber man kann fast garantieren, beim Surfen Robben und Delfine im Lineup zu begegnen, sowie eine große Vielfalt an Vögeln, wie Flamingos und Pelikane.

Namibias Wellen sind, wie das Land selbst: menschenleer und von wilder Natur umgeben. Wir haben erstklassige Spots für alle Geschmäcker und Surflevels und du kannst über 300 Tage im Jahr in Namibia surfen gehen. Anders also du es von einer afrikanischen Surfdestiantion vielleicht vermuten würdest, ist das Atlantikwasser zwar kalt, aber mit einem 4/3er Neoprenanzug bist du ganzjährig gut ausgerüstet.

Übrigens liegt die Gesamtbevölkerung Namibias bei 2,4 Millionen, von denen es sich bei ungefähr 30000 um Deutschnamibier handelt. Etwa 1,2% der Bevölkerung spricht also Deutsch.

Die beste Zeit, um in Namibia surfen zu gehen

Das hängt von deinem Surflevel ab. Für intermediate bis fortgeschrittene Surfer sind Mai bis August (Winter, da Südhalbkugel) top, weil wir dann die großen, sauberen Swells aus dem Südatlantik abbekommen, die auch den westlichen Teil Südafrikas zu einem Surfparadies machen.

In Namibia surfen: Von Mai bis August am besten (für fortgeschrittene Surfer)

In dieser Jahreszeit herrschen an der Küste auch die besten Windverhältnisse. An manchen Tagen weht der Wüstenwind als heißer Offshore hinaus aufs Meer, was die heranrauschende Dünung in umso bessere Wellen verwandelt.

Dezember bis April (Sommer & Herbst) haben wir saubere, kleine bis mittelgroße Swells und warmes Wetter an der Küste. Diese Jahreszeit eignet sich am besten für Beginner Surfkurse und Intermediate Surfer. Im Landesinneren wird es zu dieser Zeit sehr heiß, aber es ist eine trockene Hitze, die deswegen auch gut auszuhalten ist.

Die besten Surfbedingungen herrschen am Morgen, wenn es oft glassy ist. Im Laufe des Vormittags baut sich meistens ein leichter Onshore-Wind auf, der zum Nachmittag hin stärker wird. Aber es gibt genug Tage, an denen es schwachwindig bleibt, sodass auch nachmittags und abends noch saubere Wellen laufen.

In der Donkey Season sind die Swells am größten

Weil sich Namibia auf der Südhalbkugel befindet, ist die jahreszeitlich bedingte Swell-Häufigkeit und -Größe auch genau umgekehrt als in Europa.

Sommer Swells

Von Dezember bis Februar gibt es in Namibia generell kleinen bis mittelgroßen Wellengang, der ideal für Anfänger und Intermediates ist. Die Wassertemperaturen liegen in dieser Jahreszeit bei 14-17 Grad und im Januar/Februar sogar oft bei bis zu 24 Grad. Aber auch für erfahrene Surfer kann es zu dieser Zeit die eine oder andere Überraschung in Form von unerwartet großen Sommer Swells geben.

Herbst Swells

Die Zeit von März bis April bringt einen aufregenden Mix von Bedingungen für Surfer aller Levels, weil es in dieser Zeit oft mittelgroße Swells und ab und zu auch große Swells gibt. Ein Plus sind milder Wind, warmes Wetter und Wassertemperaturen von 12-20 Grad Celsius.

Winter Swells

Von Mai bis August ist Swell Season oder auch “Donkey Season” genannt. Dies ist unser Winter und es gibt regelmäßige große Swells. Erfahrene Surfer und Intermediates mit guter Fitness haben in dieser Jahreszeit am meisten Spaß, da eine Vielfalt verschiedener Breakarten funktioniert und du oft eine doppelte oder dreifache Session surfen kannst.

Außerdem gibt es von Mai bis Juli wenig Wind und auch die Lufttemperaturen bleiben recht warm. Erst im August wird es kälter und windiger mit Wassertemperaturen von 12 bis 15 Grad.

Frühlings Swells

Von September bis November (Frühling) haben wir kälteres Wetter mit etwas mehr Wind und mittelgroßen Swells – am besten geeignet für Surfer mir etwas Erfahrung.

Toll an dieser Jahreszeit ist, dass du morgens surfen kannst und nachmittags in der Umgebung, zum Beispiel in der Walvis Bay Lagune, sehr gut Kite-, Wind- und Wingsurfen kannst.

Insgesamt ist der Frühling mit die beste Zeit, um Namibia zu bereisen, weil die Tierwelt in den Nationalparks nach dem Winter aufblüht und es im Landesinneren noch nicht so unerträglich heiß ist.

In Namibia regnet es fast nie

Das Wetter an der namibischen Küste ist das ganze Jahr über sehr mild mit Lufttemperaturen, die selbst im tiefsten Winter nicht unter 10 Grad Celsius sinken. Jeder Tag (egal in welcher Jahreszeit), kann neblig anfangen und sonnig enden, aber auch genau umgekehrt.

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Dichter Nebel in der Skeleton Bay

Wenn die Sonne scheint, liegt die Lufttemperatur bei etwa 20-25 Grad Celsius, bei Nebel allerdings nur bei 15-20 Grad. Im Hochsommer (Dezember und Januar) und wenn im Winter der heiße offshore Wind weht, steigen die Temperaturen allerdings regelmäßig bis in die 30er.

Regen? In der Namib Wüste regnet es quasi nie! Im Durchschnitt bekommt die Küste 10-20 Millimeter Regen pro Jahr ab. Es regnet nur ungefähr 2-4 Tage im Jahr und dann auch meist nachts und so leicht, dass du es wahrscheinlich noch nicht einmal mitbekommst.

Die besten Surf Regionen des Landes

Namibia hat 1572 km Küste und wenn du ein bisschen Zeit auf Google Earth verbringst, kannst du zahlreiche Setups mit großem Potential entdecken. Dabei sollte dir allerdings bewusst sein, dass etwa 80% der Küste Namibias nicht erreichbar sind.

Namib Wüste bis ans Meer

Entweder ist es nicht erlaubt dort hinzufahren oder aber die Gegend ist einfach zu lebensfeindlich. Außer leerer Wüste gibt es in vielen Küstenregionen einfach nichts: keine Straßen, fast kein Wasser und nur eine sehr spezialisierte Tier- und Pflanzenwelt, die hier überleben kann.

Skeleton Bay: Wie die bekannteste Welle Namibias wirklich ist

Eine perfekte Welle, gegen die alle anderen Tube-Wellen der Welt gemessen werden. Eine Sandbank mit besonderer Ausrichtung, die an wenigen Tagen des Jahres eine 2 km langen Lefthander mit schnellen und sehr energetischen Barrel-Sections entstehen lässt.

Skeleton Bay: An guten Tagen kann weltweit kaum eine Welle mit ihr mithalten

Absurd aber war: Fortgeschrittene Surfer und Profis aus aller Welt fliegen extra nach Namibia, wenn Skeleton Bay läuft. Denn es gibt weltweit einfach keine andere Welle, die Skeleton Bay in Sachen Endlos-Barrels nahekommt.

Obwohl Skeleton Bay erst 2008 international bekannt wurde, surften Locals diese Welle schon 5-10 Jahre vorher. Davor allerdings existierte die endloslange Sandbank nicht in dieser Form. Angler, Bodyboarder und Surfer sahen das Potential dieses Spots und nannten ihn “Donkey Bay”, weil man den sog. “donkey gear” (deutsch Untersetzungsgetriebe) eines Allradautos braucht, um den Weg ins Glück zu schaffen.

Surfen in Namibia – Nicht jedes Auto schafft es zur Skeleton Bay

Damals war die Welle noch nicht so perfekt und lang. Sie wurde in den darauffolgenden Jahren tatsächlich länger und perfekter und ändert sich auch heute noch ständig. So wie sich zusätzlicher Sand anreichert oder abgetrieben wird, verändert sich auch das Gesicht der Welle und es kann gut sein, dass sie in Zukunft – sogar relativ bald – wieder komplett verschwindet.

Bericht eines Locals

Mehrere Standup-Barrels von 10-30 Sekunden sind auf dieser Welle tatsächlich möglich. Es ist nicht annähernd die höchste Welle der Welt, aber mit Sicherheit einer der Intensivsten. Doch das passiert nicht sehr oft, im Durchschnitt nur etwa 5-10 Tage im Jahr.

Doch die Welle bricht oft auch kleiner und weniger intensiv, sodass selbst normalsterbliche Surfer sich an sie mal rantrauen können.

An kleinen Tagen auch was für normalsterbliche Surfer – Der lange Lefthander der Skeleton Bay

Meistens ist das im Winter der Fall (Mai bis August) aber es kann durchaus auch in allen anderen Jahreszeiten vorkommen – wir hatten schon ein paar Mal gute Skeleton Bay Tage zu Weihnachten. Ja! Weihnachten ist bei uns Hochsommer. Zu manchen Tiden und Swellrichtungen wird die Welle tatsächlich ziemlich “user friendly” mit lässigen Takeoffs und offenem Face, was immer noch Rides von hunderten Metern möglich macht.

Weniger als Kopf hoch macht es wenig Sinn die Welle zu surfen, weil sie dann nicht sauber durchläuft und schon bei dieser Größe solltest du ein mittelguter bis guter Surfer sein, da doch eine hohe Verletzungsgefahr besteht. Fehlerfreie Takeoffs und Geschwindigkeitskontrolle sind auf jeden Fall notwendig.

Strike Missions

Es gibt zwei Möglichkeiten wie du Skeleton Bay scoren kannst. Entweder du verbringst eine längere Zeit in den besten Swell Monaten in Namibia (Mai bis August) oder es geht auf eine “Strike Mission”, also ein kurzfristig anberaumter Trip, sobald ein vielversprechender Swell im Anmarsch ist.

Perfekt getimet – Die Skeleton Bay an einem großen Tag

Die meisten Experten und Profis sitzen 12-24 Stunden im Flieger, surfen einen guten Swell, der meistens 2-4 Tage anhält und begeben sich dann auch schon wieder auf den Heimweg. Das ist zwar keineswegs umweltfreundlich, und du siehst außer der Skeleton Bay so gut wie gar nichts vom schönen Rest Namibias, aber wenn du dich im Surf Forecast lesen für Namibia gut auskennst, sind solche Strike Missions schon relativ treffsicher.

Diamantensperrgebiet

Im südlichsten Teil des Landes befindet sich das Diamanten-Schutzgebiet, auch Sperrgebiet genannt. Dieser Teil der Küste erstreckt sich vom Orange River an der Grenze zu Südafrika bis Lüderitzbucht. Es wird streng überwacht.

Nur Leute mit Sondererlaubnis, die mit der Diamantenindustrie in Verbindung stehen, dürfen dieses Gebiet betreten. Surfen tut dort niemand.

Die einzige Ausnahme bilden die städtischen Gebiete rund um Oranjemund und Lüderitzbucht. Letzteres ist ein sehr sehenswerter Ort, bekannt für die Geisterstadt Kolmanskop (eine damals reiche Stadt, die im “Diamond Rush” Anfang 1900 entstanden ist).

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Für Surfer mit Abenteuerlust – das Diamanten-Schutzgebiet im südlichen Namibia

In dieser Gegend ist es meist zu windig, aber in der richtigen Jahreszeit kannst du hier Weltklasse-Wellen scoren und eigentlich garantiert keinen anderen Surfern begegnen. Doch das Wasser ist besonders kalt und die Wellen sind stark und rau – also nur geeignet für erfahre Surfer mit großer Abenteuerlust, die genau wissen, was sie tun.

Vom Sperrgebiet bis zur beliebten Sehenswürdigkeit Sandwich Harbour ist die Küste Teil des Namib Naukluft Parks, ein wunderschönes Naturschutzgebiet, in dem sich das berühmte Sossusvlei mit seinen riesigen, roten Dünen und weißem Wüstenboden befindet.

Außer dem einheimischen Topnaar Volk, welches an das Leben in der Wüste angepasst ist, triffst du hier keine anderen Menschen. Weil es wegen endloser Dünen nur mit speziellen Fahrzeugen befahrbar ist, surft auch hier keiner.

Swakopmund

Von Sandwich Harbour bis zum Eingang des Skeleton Coast Parks am Ugab Fluss darf und kann man gut an sie Spots ran. Diese Region, etwa 20% der gesamten Küste Namibias umfasst, ist nicht nur mit dem angenehmsten Wetter, sondern auch mit guten Surfspots gesegnet.

Surfen bei Swakopmund

Die besten Surfbedingungen findest du zwischen den Städten Walvis Bay und dem nördlichen Stadtrand von Swakopmund. Walvis Bay selbst liegt in einer geschützten Bucht und hat keine Wellen, dafür aber eine riesige Flachwasser-Lagune mit guten Bedingungen zum Kite-, Wind- und Wingsurfen. Swakopmund hat über 20 Surfspots, die mit dem Auto innerhalb von 30 Minuten erreichbar sind.

Skeleton Coast Park

Schließlich kommst du an den Skeleton Coast Park, der sich bis an die Grenze von Angola erstreckt. Man darf den Park zwar besuchen – er ist bekannt für seine Schiffwracks, die sich hier im Nebel verirrt haben und jetzt noch wie Skelette am Strand liegen – aber Surfen und selbst Schwimmen ist hier nicht erlaubt.

Schiffswrack an der Skeleton Coast (Quelle: unsplash)

Hazards

Ist es sicher in Namibia surfen zu gehen und ist es ein entspanntes Reiseland? Die einfache Antwort lautet ja! Die ausführliche Antwort kannst du hier aber nochmal im Detail nachlesen, um für dich selbst zu entscheiden, ob ein Surftrip nach Namibia für dich das Richtige ist:

Crowds & Localism

Namibias Surfszene ist sehr entspannt. Nur etwa 6% der namibischen Bevölkerung lebt an den Küsten und es gibt schätzungsweise etwa 300 Surfer, von denen knapp über 50 gut und regelmäßig in Namibia surfen gehen. Das heißt, dass die zahlreichen Spots des Landes an den meisten Tagen des Jahres sehr uncrowded sind. Es gibt fast nie Ärger im Wasser, außer mit ein oder zwei “grumpy locals” wie es sie leider überall auf der Welt gibt.

Pointbreak mit vielen Locals

Bei uns ist ein Spot crowded, wenn mehr als 10 Surfer im Lineup sind, mehr als 20 an einem Spot passiert nur, wenn sehr gute Bedingungen und Arbeitszeiten gut zusammenpassen. Und wenn mal ein Spot “crowded” ist, kannst du an einen anderen fahren, wo dann vielleicht ein paar andere oder sogar keiner surft. Mit anderen Worten: Wenn du möchtest, findest du in Namibia immer einen Spot, an dem du alleine surfen kannst.

Wichtig: Weil die Surf Community Namibias so klein ist, kennen sich fast alle lokalen Surfer untereinander und neue Gesichter fallen sofort auf. Das heißt auch, dass du als surfender Gast hier keinesfalls anonym bist. Die meisten lokalen Surfer sind sehr entspannt, freundlich und teilen sogar gerne Wellen mit neuen Gesichtern. Du kannst in kurzer Zeit interessante Charaktere kennenlernen und vielleicht von ein paar Secret Spots erfahren. Aber wichtig ist, dass du dich an die Surf Etikett hältst und höflich und freundlich im Wasser bist.

Surf Hazards

In Namibia surfen ist zwar exotisch, aber dennoch relativ ungefährlich. Es gibt nur selten Rip Currents und wenn, dann eigentlich nur an den krassen Spots wie Skeleton Bay. Auf Seeigel, giftige Quallen oder scharfe Korallenriffe wirst du in Namibia nicht treffen und der Vorteil des kalten und sauberen Atlantikwassers ist, dass sich kleine Surfverletzungen nicht so leicht entzünden, wie in tropischen Surfregionen.

Unsere Riffe bestehen aus Steinen, die aber oft von Meerespflanzen bewachsen sind. Das Einzige, was dich verletzen kann, sind Muscheln, die auf den Riff leben und über die du bei niedriger Tide laufen musst um an manchen Spots rein- und rauszugehen. Aber selbst diese verursachen meist nur kleine Cuts an den Füßen und sind mit Booties einfach zu vermeiden sind.

Sharks & Wildlife

Der Atlantik an der Küste Namibias ist sehr lebendig, aber nicht gefährlich.

Das Auftriebsphänomen (engl. upwelling) sorgt für reiche Nahrung in der gesamten Nahrungskette in Form von mikroskopischer Organismen (Phyto- und Zooplankton), die unser Wasser auch so trüb machen. Das Plankton wird von kleinen Fischen und Walen konsumiert, die kleineren Fische dann auch von größeren Fischen und Haien.

Es gibt viele kleinere Haiarten in Namibia, die nicht größer als 1 Meter werden, Spotted Gully Sharks, die bis zu 1,8 m lang werden und die größten Haie, Bronzehaie, die bis auf eine Länge von etwa 3 m heranwachsen können. Doch keine Sorge, all diese Haiarten sind reine Fischfresser. Sie greifen keine Säugetiere (Robben) und schon gar keine Surfer an. Du begegnest ihnen nur sehr selten, eigentlich nur an bestimmten Spots.

Robben sind fast überall Stammgäste an Namibias Stränden

Die auffälligsten Tiere sind Wasservögel (wie Flamingos) und Robben, denen du an fast jedem Surfspot begegnest. Robben sind neugierig aber friedlich und wenn du einige Tage in Namibia surfen warst, hast du bestimmt auch schon mal das Lineup mit Delphinen geteilt.

An den Stränden außerhalb der Städte laufen nachts Schakale und Hyänen herum. Zwar siehst du sie fast nie, doch frische Spuren im Sand beweisen, dass sie nach wie vor die echten Locals an Namibias Stränden sind.

Zwei Schakale in der Namib Wüste (Quelle: unsplash)

Wenn sich das alles zu wild anhört, ist in Namibia surfen vielleicht nicht das Richtige für dich. Doch die meisten Besucher haben sich nach ein paar Sessions daran gewöhnt, das Lineup mit anderen Spezies zu teilen und gemeinsam friedlich die Wellen zu genießen. Auf jeden Fall ist es immer wieder ein wunderschönes Erlebnis, die Tiere so aus der Nähe beobachten zu können.

Die Salty Jackal Story

Als begeisterter Surfer, lebenslanger Koch & Foodie sowie als Ingenieur mit Spezialisierung in erneuerbaren Energien und nachhaltiger Entwicklung beschloss ich im Jahr 2016 mit dem Salty Jackal das erste Hostel für Surfer in Namibia zu öffnen. Der Slogan “Surfing | Sustainable Living | Extraordinary Food” ist immer noch maßgebend für alles, was wir im Hostel tun und bieten.

Was bietet Salty Jackal?

Salty Jackal bietet in erster Linie eine Unterkunft, die alles hat was du als Surfer brauchst. Platz für Boards und Wetsuits, Begegnung mit gleichgesinnten Menschen, Surfer Flair in der Einrichtung und detaillierte Kenntnis über die Surfbedingungen und Spots in Namibia – sogar Ding Repairs werden hier gemacht.

Im Slaty Jackal fühlen sich Surfer aus aller Welt wohl

Das Hostel lockt viele interessante Menschen an, auch Nicht-Surfer, hat einen schönen Garten gefüllt mit Gemüse und Kräutern zum Kochen, Blumen, Rasen und Chill-Ecken. Diverse Energie- und Wassersparmaßnahmen werden eingesetzt, außerdem wird all der Bioabfall zu Kompost und Biogas verarbeitet und der restliche Müll wird recycelt.

Abends kommen oft alle Gäste und Mitarbeiter zum Essen zusammen. Entweder am Grillfeuer oder einem sog. “Sign-up Dinner”, wo ein Mitarbeiter oder Gast für alle kocht und dafür einen kleinen Beitrag einsammelt.  

Gelegentlich spielt jemand Gitarre, du kannst Tischtennis oder Beerpong spielen und im Wohnzimmer gibt es Gesellschaftsspiele und Bücher.

Das Hostel befindet sich im Stadtzentrum von Swakopmund nur 10-20 Minuten zu Fuß vom Strand und den Dünen entfernt. Du kannst hier sicher und gemütlich Supermärkte, Bars, Cafés und Sehenswürdigkeiten erreichen und als Namibias “Abenteuerhauptstadt” ist es schwer in Swakopmund Langeweile zu haben.

Das erste Surfcamp Namibias

Salty Jackal ist das erste Surfcamp in Namibia, wo du eine coole Unterkunft mit täglichem Surfen und anderen Aktivitäten kombinieren kannst.

Gemütliches Schlafzimmer im Salty Jackal Surfcamp

Wenn die Surfcamp Pakete laufen, gibt es Platz für bis zu 8 Teilnehmer und das Surfcamp Programm erstreckt sich über 7 Tage. Je nach Surf Season sind die Surfcamps für bestimmte Surf Levels bestimmt. Ausführliche Informationen dazu bekommst du auf der Salty Jackal Homepage.

Ein Surfurlaub bei Salty Jackal lässt sich super mit einer 1-3 Wochen langen Tour in den Rest des sonnigen Namibias kombinieren. Eine super Option, Surfen mit der Erkundung Namibias zu verbinden, ist die Surfari.

Surfari

Surfari heißt Surf Road Trip ins wilde Namibia – eine Kombination aus Surfen und Namibia bereisen. Surfaris können zwischen 3 Tage bis zu 2 Wochen lang sein und für jede Anfrage wird das Programm und das Budget so gut wie möglich an die Wünsche angepasst. Bei einer Surfari können 2 bis 8 Surfer mitfahren. Du kannst unter freiem Sternenhimmel campen oder dich in schönen Lodges, Gästefarmen und Hotels entspannen.

Mit dem Salty Jackal Allrad Toyota lassen sich auch einsame Spots gut erreichen

Do It Yourself

Wenn du lieber dein eigenes Programm zusammenstellen willst, geht das natürlich auch. Du kannst dich bei Salty Jackal in die Unterkunft einbuchen und dann nach Wunsch Surfunterricht in der Salty Jackal Surf School bzw. ein Surf Guiding buchen, wenn du bereits zu den erfahrenen Surfern gehörst. Surfboards und Wetsuits kannst du mieten und dir sogar einen eigenen Surf Fotografen für deine Session buchen.

Mini-trips in Namibia

Manchmal bist du nach ein paar Tagen surfen ausgesurft oder die Surfbedingungen sind nicht richtig für deinen Level. In diesem Fall kannst du an vielen Aktivitäten teilnehmen, die Swakopmund als Abenteuerhauptstadt Namibias zu bieten hat, oder du unternimmst Touren in andere Teile des Landes.

Wildlife in Namibia

Du kannst geführte Touren zu den vielen Parks, Sehenswürdigkeiten unternehmen und in die namibische Kultur eintauchen. Mit Allrad Auto und Campingausrüstung durch die vielseitigen Landschaften zu fahren und dabei unberührte Natur und wilde Tiere zu sehen und nach einem Lagerfeuer sich unter den klaren Sternenhimmel zu legen, ist genau das Erlebnis was Namibia so einzigartig macht.

Spitzkoppe, Brandberg mit Wüstenelefanten, Etosha, Sossusvlei, Erindi Private Game Reserve sind nur ein paar von vielen Beispielen und das Salty Jackal Team hilft dir gerne bei der Beratung und Buchung solcher Abenteuer.

Allgemeine Travel Facts

Weil eine Reise nach Namibia sicher nicht alltäglich ist, und einiges an Vorbereitung und Planung verlangt, bekommst du hier schon mal ein paar besonders wichtige Travel Facts.

Anreise & Mobilität

Es gibt Direktflüge (10 Stunden) von Frankfurt nach Windhoek (Namibias Hauptstadt) mit der Lufthansa und auch Flüge via Äthiopien, Qatar und Südafrika mit verschiedenen Airlines.

Entweder du fliegst in die Hauptstadt Windhoek und fährst von dort mit den täglichen “Shuttle Busses”, die einen für ca. 20 Euro die 4 Stunden bis an die Küste fahren. Oder du fliegst direkt in Swakopmunds Nachbarort Walvis Bay – von dort aus ist es nur eine 40 km lange Taxifahrt bis nach Swakopmund.

Wenn du erstmal in Swakopmund bist, brauchst du nicht unbedingt ein Auto. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad kannst du die Stadt super erkunden. Auch eine kleine Auswahl an Surfspots befindet sich direkt in der Stadt.

Ein Auto ist eigentlich nur nötig für Ausflüge in die Wüstenumgebung und um an die außerhalb der Stadt gelegenen Surfspots zu gelangen.

Packliste

Fast alles an Surfzubehör bekommst du hier vor Ort (es gibt hier auch einen Surfshop mit Wetsuits, Boards, Boots, etc.). Aber damit bei deinem Surfurlaub in Namibia auch alles glattläuft, hilft dir folgende Packliste weiter:

  • Versicherung für Erkrankung, Verletzung, Reiserücktritt und verlorenes/gestohlenes Gepäck
  • 4/3er Neoprenanzug (kannst du auch vor Ort mieten/kaufen)
  • Surfboards (kannst du auch vor Ort mieten/kaufen)
  • 3mm Surf Booties, um sicher über die Riffe zu laufen (kannst du auch vor Ort kaufen)
  • 3mm Hood für windige/neblige Tage
  • Ausreichend Klamotten für kaltes, windiges Wetter aber auch für heiße Tage

Reisebudget: Was kostet ein Surftrip nach Namibia?

Namibias Währung ist der Namibia-Dollar (NAD oder N$) und der Wechselkurs zum Euro liegt bei 17-20 NAD für einen Euro. Für 100 Euro bekommst du also 1700-2000 Namibia-Dollar.

Namibia ist nicht so günstig zu bereisen wie z.B. einige Länder in Asien. Aber es ist deutlich günstiger als die meisten Surfreiseziele in Europa, vor allem wenn es ums Essen, Trinken und Benzin geht.

Am meisten kosten Unterkünfte (ab 12 Euro pro Nacht) und Autovermietung (ab 25 Euro pro Tag für einen Kleinwagen, ab 60 Euro pro Tag für ein Allradfahrzeug inklusive Campingausrüstung).

Essen im Supermarkt kostet ähnlich viel wie z.B. in Deutschland, wobei Obst, Gemüse und Fleisch in Namibia deutlich günstiger sind. Milchprodukte sind hingegen etwas teuer.

Ein Bier in einer Bar kostet 1-2 Euro, ein Gin-Tonic 2-3 Euro, eine Mahlzeit im Restaurant 5-15 Euro und ein Liter Benzin/Diesel ca. 80 Cent.

Fazit

Namibias Küsten sind nicht für dich geeignet, wenn du ein Surfer bist, der ausschließlich tropisches Wetter und warme Wassertemperaturen mag und wenn dir wilde Natur mehr Angst als Vergnügen bereitet. 

Namibia bietet fantastische leere Wellen und atemberaubende Natur. Gleichzeitig ist es ein sicheres und organisiertes Reiseland mit sehr freundlichen Locals. Außerdem garantieren die wenigen Surfer im Wasser, dass du mehr Wellen pro Session bekommst als in den bekannten Surfländern.

In Nambia surfen bedeutet einsame Strände

All das zusammen mit der Vielfalt an Surfspots in einem kleinen Gebiet heißt, dass du dein Surfen verbesserst und die unglaublich schönen Landschaften, die du hier beim Surfen siehst, niemals vergessen wirst. In Namibia surfen ist ideal für kleine Gruppen und Paare, die einen abenteuerlichen Surfurlaub machen wollen, ohne dabei Kopf und Kragen zu riskieren.

Da es ein weiter Flug nach Namibia ist und du noch sehr viel mehr als fantastische Wellen erleben kannst, lohnt es sich in jedem Fall, etwas länger hier zu bleiben und das Surfen mit einer Tour durch das Land zu kombinieren.

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Ein Beitrag von

Julian

Ich bin Julian und seitdem ich Anfang 2015 mein Boardbag gepackt und meinen festen Job in Deutschland aufgegeben habe, ist Surfen mein Leben und der Ozean mein Zuhause.

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