An der Algarve Surfen: Dein Surftrip durch das vielseitigste Surferparadies Europas

Ein Beitrag von Sarah Zahn

Aufgezogen wie auf einer Perlenkette und mindestens genauso schön reihen sie sich mit ihrer verzaubernden Wildheit aneinander: die Surfspots der Algarve.

Sie ist das südlichste Surfmekka Portugals und zugleich westlichste Europas. Nicht ohne Grund hat die Stadt Sagres im süd-westlichsten Zipfel der traditionellen Seefahrernation den Zusatz “Sagres – End of the World”. Und man kann sich auf den Klippen stehend genau vorstellen, wie die Menschen früher dachten, das Ende der Welt erreicht zu haben.

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Wenn nur die vielen Menschen nicht wären. Denn die Algarve Strände begeistern dank ihrer unzähligen Surfmöglichkeiten nicht nur uns SurferInnen, sondern ziehen mit ihrer rauen Schönheit auch zahlreiche Pauschalurlauber in ihren Bann.

Aber lass dich davon nicht abschrecken: die Region ist riesig und an der Algarve surfen sehr vielfältig, denn mit einem geländetauglichen Auto kommst du über so manch endlose Schotterpiste noch zu dem ein oder anderen leeren Surfjuwel.

Der Beachbreak von Arrifana zählt zu den beliebtesten Surfspots der Algarve

In diesem Artikel verraten wir dir ein paar der schönsten und eher bekannteren Spots, ein bisschen Abenteuer und Lagerfeuer-Geheimnisse müssen schließlich immer bleiben und sind fester Bestandteil des internationalen Surfer-Kodex.

Willst du an der Algarve surfen, teilt sich die Region grundsätzlich in die westliche und die südliche Küste auf. Und diese Aufteilung macht sehr viel Sinn, denn beide Abschnitte bestechen durch unterschiedliche Merkmale, die es dir mit ein bisschen Hintergrundwissen und Surf Forecast lesen letztendlich als SurferIn ermöglichen, den für dich passenden Spot zu entdecken. Aber dazu später mehr bei den jeweiligen Spot Beschreibungen.

Warum auch du in der Algarve surfen solltest

Was beide Küstenstreifen indes gemeinsam haben, ist die schier endlose Anzahl an Beachbreaks, zwischen denen du bei jeweils passenden Bedingungen wählen kannst. Die meisten sind umgeben von rauen Klippen, die von granitschwarz bis feuerrot sämtliche Farben der Naturpalette abdecken und das Line-Up oftmals mit einer Kulisse der Extraklasse beschenken.

Hinzu kommen die angenehmen Temperaturen, die dieses Fleckchen Erde für viele Menschen auch als Winterdestination attraktiv machen. Das Wasser lässt zwar selbst im Sommer selten Surfen ohne Neoprenanzug zu, aber mit einem passenden Neo lässt es sich hier hervorragend durch alle Jahreszeiten cruisen.

In der Algarve surfen lernen

Wenn du Surfen lernen oder deine Surfskills weiter verbessern willst, bist du in der Algarve gut aufgehoben. Weltweit gibt es wohl nur wenige Regionen mit einem derart üppigen Angebot an Surfcamps und Surfschulen.

Ein großer Vorteil eines Surfcamps: Du surfst in Wellen, die zu deinem Surflevel passen

Als Surfanfänger und intermediate Surfer rate ich dir grundsätzlich davon ab, deinen Surfurlaub in der Algarve komplett auf eigene Faust zu starten. Denn auch wenn es oft unterschätzt wird: Surfen ist eine Extremsportart, bei der viele unberechenbare Faktoren deine Sicherheit und die Sicherheit der anderen SurferInnen gefährden können.

Einfach in einem Surfshop in Aljezur oder Sagres ein Softboard mieten und dich spontan in die Wellen stürzen – das klingt zwar nach Abenteuer. Doch einen Gefallen wirst du dir damit nicht tun. Ohne Ortskenntnis ist es leider so, dass du schnell mal an einem Surfspot landest, an dem du als Surfanfänger oder Intermediate einfach nichts verloren hast.

Um den passenden Spot für dein Surflevel zu finden, ist der Aufenthalt in einem Surfcamp daher genau das Richtige. Hier checken erfahrene Surflehrer den Surf Forecast für dich und entscheiden je nach Wind, Tide und Swell, an welchem der unzähligen Algarve Surfspots du am besten an deinen Take Offs und Turns feilen kannst.  

Surfcamp Algarve Review

Bei dem riesigen Surfcamp Algarve Angebot fällt es oft schwer, von zuhause aus die richtige Wahl zu treffen. Nicht nur preislich gibt es große Unterschiede, auch die Leistungen unterscheiden sich teilweise erheblich voneinander.

Neben der Unterrichtssprache spielt auch die Entfernung der Unterkünfte zum nächsten Surfspot, das Durchschnittsalter der Gäste sowie das regelmäßige Angebot von Video- oder Fotoanalysen eine wichtige Rolle bei der Wahl des passenden Surfcamps.

Ein guter Richtwert für die Qualität der Surfkurse ist außerdem der Betreuungsschlüssel: 6 Schüler pro Surfcoach sind ideal, auch wenn einige Surfcamps mit 8 Surfschülern pro Coach ins Wasser gehen.

Die folgenden Surfschulen und Surfcamps können wir dir in der Algarve besonders empfehlen:

Mission To Surf (Vale da Telha)

Dieses vor allem bei deutschsprachigen Gästen sehr beliebte Surfcamp im Küstenörtchen Vale da Telha (bei Arrifana) überzeugt durch ein besonders herzliches Team an erfahrenen, deutschsprachigen Surfcoaches und Camp-Mitarbeitern.

Mission To Surf liegt in der Nähe des Anfänger-Spots von Arrifana

Neben den professionellen Surfkursen inklusive Video-Analyse, die hauptsächlich am Hausspot Arrifana und damit an einem der besten anfängertauglichen Beachbreaks Portugals stattfinden, wird dir bei Mission to Surf auch ein schönes Surfhaus mit großem Garten und Pool geboten.

>>> ganze Surfcamp Review über Mission to Surf lesen

Algarve Adventure Surfschule & Camp (Monte Clérigo & Arrifana)

Diese vom deutschen Auswanderer Peer betriebene Surfschule am Praia do Monte Clérigo leistet schon seit vielen Jahren gute Arbeit.

Die kleine Surfschule von Algarve Adventure liegt direkt am Praia do Monte Clérigo

Die erfahrenen, mit portugiesischen Surflehrer-und Lifeguard-Lizenzen ausgestatteten Surfcoaches bieten neben Anfängerkursen auch spezielle Kurse für fortgeschrittene SurferInnen. Diese werden in kleinen Gruppen mit maximal sechs Teilnehmern pro Surfcoach in Monte Clérigo, Arrifana und Amoreira inklusive Video-Analyse zu fairen Preisen durchgeführt.

Freeride Surfschule & Camp (Praia da Cordoama & Sagres)

Die beiden sympathischen Algarve-Locals und Geschwister Marta und João Mealha gründeten bereits im Jahr 2002 die empfehlenswerte Surfschule Freeride, die außer einer kleinen Pause im Dezember und Januar das ganze Jahr über geöffnet ist.  

Algarve-Feeling pur: Mit der Freeride Surfschule surfst du mit den Locals

Von Juni bis Oktober öffnet auch die zweite Base der Freeride Surfschule – eine kleine Holzhütte am Praia da Cordoama, der zu den besten Surfstränden der Algarve zählt.

Für die Surfkurse, die sowohl spezielle Angebote für Kinder und Familien als auch ein privates Surfguiding für fortgeschrittene Surfer umfassen, kannst du dich direkt am Strand oder an der Rezeption des Hotels Memmo Baleeira in Sagres anmelden.

The Surf Experience (Lagos)

Im Gegensatz zu vielen neuen Surfcamps, die in den letzten Jahren wie Pilze aus dem sandigen Boden der Algarve geschossen sind, zählt The Surf Experience (TSE) zu den wenigen alteingesessenen Surfcamps in der Algarve.

Bei der professionellen Video-Analyse vom TSE The Surf Experience werden die erfolgreichen Wellenritte des Tages gemeinsam besprochen
Video-Analyse im Wohnzimmer der neuen Surf Mansion Lagos

Das Camp wurde bereits im Jahr 1995 vom deutschen Surf-Veteran Dago Lipke und seiner Frau gegründet und wird inzwischen vom Schweizer Surfer Urs betrieben.

Nachdem die Villa Catarina über Jahrzehnte die TSE Base war, erwartet dich seit dem Frühjahr 2023 mit dem Surf Mansion Lagos ein noch geräumigeres Haus mit wunderschönem Garten, Meerblick und Pool.

Außerdem überzeugt The Surf Experience mit einem festen Kernteam aus erfahrenen Surfcoaches und gut organisierten Surfkursen, die auch eine professionelle Video-Analyse enthalten.

>> ganze Surfcamp Review über The Surf Experience lesen

Tipp: Finde weitere empfehlenswerte Surfcamps in unserer Surfcamp Portugal Review.

In der westlichen Algarve surfen

Wir gehen mit dir als erstes an den westlichen Küsten der Algarve surfen, wo kurvige Landstraßen und endlose Schotterpisten auf dich und deine Abenteuerlust warten.

Ein Auto ist auf jeden Fall von Vorteil, um hier unterschiedliche Strände zu erkunden, außer du siehst eine Fahrradtour über kurvenreiches, unebenes Gelände mit starkem Gegenwind als entspanntes Aufwärmtraining an. Einen Mietwagen bekommst du in der Algarve vor allem in der wellenreichen Nebensasion zu günstigen Preisen. Bei der Suche nach dem besten Angebot hilft billiger-mietwagen.de weiter.

Typisch Algarve: weitläufige Strände schroffe Klippen

Bei den meisten Surfspots in diesem Teil Portugals handelt es sich um weitläufige Strände, die mal durch schroffe Klippen, mal durch sanfte Dünen gesäumt werden und im Sommer zu einer der (wenn nicht der) beliebtesten Surfregionen in Portugal zählen.

Das liegt neben ihrer wilden Schönheit hauptsächlich an der offenen Ausrichtung nach Westen, beziehungsweise Nordwesten, die für ein großes Swellfenster sorgt und somit auch im Swell-ärmeren Sommer konstant surfbare Wellen hervorbringt. Überfüllte Line-Ups, in denen sich schlecht gelaunte Locals mit sich überschätzenden SurftouristInnen aneinanderreihen, gehören dementsprechend leider inzwischen zum Alltag.

Vor allem in den südlicheren Spots, wie Castelejo oder Amado sitzen die SurferInnen in den Sommermonaten dicht an dicht und wir möchten an dieser Stelle noch einmal betonen: bitte sei respektvoll! Das gilt für das Line-Up und die Menschen, die dort groß geworden sind, als auch für die Natur, die in den letzten Jahren viel zu viel durch die schwarzen Schafe unter den WildcamperInnen gelitten hat.

Wie versprochen, bieten wir dir an dieser Stelle eine Übersicht, wo du am besten an der westlichen Algarve surfen kannst.

Odeceixe

Wir beginnen unseren Surftrip am nördlichsten Strand der Algarve. Direkt an der Flussmündung des Ribeira de Seixe gelegen, ist Odeceixe ein entspannter Anlaufpunkt besonders für SurfanfängerInnen und Intermediates und lockt selbst bei kleinem Sommer-Swell besonders zwischen Mid- und Low-Tide mit sanften, grünen Wellen und langen Weißwasserwalzen.

Der Beachbreak von Odeceixe ist auch bei Nordwind eine gute Wahl

Kommt der Swell direkt aus Nord-West und trifft auf den allseits beliebten Offshore-Wind aus süd-östlicher Richtung (im Rahmen der windgeschützten Möglichkeiten der Bucht), steht einer wellenreichen Session nichts mehr im Wege.

Erfahrene SurferInnen kommen im südlicheren Strand Praia das Adegas meistens mehr auf ihre Kosten, bei größerem Swell gibt es jedoch deutlich empfehlenswertere Spots in der Nähe.

Möchtest du deine Surfskills weiter ausbauen, stehen dir mit der “Surf Seixe Academy” oder der “Odeceixe Surf School” zwei sehr sympathische Surfschulen zur Auswahl.

Ansonsten gilt auch an diesem ehemaligen Hippiestrand das nationale Camperverbot. Eine tolle Übernachtungsmöglichkeit bietet der sechs Kilometer entfernte Campingplatz Parque de Campismo São Miguel an, auch wenn es natürlich sehr verlockend ist, nach einem Abstecher in die lokale Strandbar direkt in das Van-Bett zu fallen.

Arrifana

Wir fahren weiter südlich entlang der westlichen Algarve, vorbei am malerischen Amoreira und dem gemütlichen Monte Clérigo. Sehr lohnenswerte Surfspots, die leider viel zu oft dem starken Nordwind zum Opfer fallen. Eine detaillierte Beschreibung und wann genau diese Strände einen Abstecher wert sind, kannst du übrigens im “Surfguide Portugal” nachlesen.

So leer wie auf dem Foto ist es in Arrifana leider nur selten

Der nächste Stopp ist wohl einer der beliebtesten der westlichen und südlichen Algarve zusammen. Durch hohe Klippen vom Wind abgeschirmt liegt sie da, die Bucht von Arrifana. Das klare Wasser glitzert in allen möglichen Türkistönen und sanfte Wellen rollen entspannt an den Strand, während sich im Line-Up die Menschenmassen tummeln.

Denn ein Geheimtipp sind die sehr anfängerfreundlichen und windgeschützten Wellen leider schon lange nicht mehr. Und besonders, wenn der Nordwind wieder wütet, flüchten sich alle Surfbegeisterten in das Wellennest von Arrifana.

Rollt ein großer West-Swell in die Bucht, läuft am nördlichen Ende mitunter eine ernstzunehmende Rechte, die mit ihren herauslukenden Felsen wirklich nur etwas für lokale SurferInnen ist. Aber manchmal macht Zuschauen ja fast genauso viel Spaß, wie selber surfen.

Im kleinen Örtchen selber reihen sich entspannte Bars aneinander, sehr sympathisch ist unter anderem die Arrifana Beachbar direkt am Hang oder das “Sea you Surf Café”, in dem du auch lokale Kunst erwerben kannst.

Schwierig gestaltet sich indes die Parksituation. Bitte fahr auf keinen Fall die steile Straße Richtung Strand runter, sondern bring ein bisschen Geduld mit.

Bordeira

Weiter geht es die westliche Algarve entlang. Wir überspringen das benachbarte Vale Figueiras, das nur durch lange Schotterpisten erreichbar ist und mit seiner spektakulären Lage inmitten eines Naturschutzgebiets einen sehr schönen Surfspot darstellt, jedoch eher erfahrenen SurferInnen zu empfehlen ist.

Bordeira bietet viele Peaks aber auch oft starke Strömung un viel Wind

Wir landen schließlich weiter südlich am ebenfalls sehr weitläufigen Strand von Bordeira. Von sanften Hügeln umrandet, ist dies die letzte Anlaufstelle, bevor wir das Surf-Epizentrum der Algarve erreichen. Bordeira kann gepaart mit seiner Weitläufigkeit und einem kleinen Fußmarsch durchaus die ein oder andere leere Sandbank für dich hervorbringen.

Kommen alle Bedingungen aus Nordwest-Swell, Süd-Ost-Wind und der passenden Sandbank zusammen, formt sich am südlichen Ende direkt vor dem Aussichtspunkt eine Linke wie aus dem Bilderbuch. Der Take-off in unmittelbarer Nähe der Felsen ist aber wirklich nur etwas für sehr gute SurferInnen.

Und wenn der benachbarte Praia do Amado aufgrund von zu wenig Wasser nicht mehr läuft, fährt Bordeira sein gesamtes Programm auf, da nun auch der nördliche Strandabschnitt hinter der Flussmündung erreichbar ist.

Hier wirst du immer irgendwo sanfte Rechte oder Linke entdecken, solange der Nordwind nicht zuschlägt. Pass unbedingt auf gefährliche Rip Currents auf!

Amado

Wir nähern uns der südlichen Algarve und legen einen letzten Stopp am Praia do Amado ein. Neben Arrifana eindeutig die sommerliche Hochburg für alle Touris, die an der westlichen Algarve surfen wollen. Malerisch zwischen Klippen aller Farbschattierungen gelegen, ist der langgezogene Strand trotz der offenen Ausrichtung relativ windgeschützt und bietet SurferInnen Spaß auf allen Leveln.

Amado zählt zu den schönsten Surfstränden der Algarve

Vor allem zwischen Mid-Tide und High-Tide verteilt sich das volle Line-Up auf diverse Sandbänke, die je nach Beschaffenheit eher für Fortgeschrittene, Intermediates oder AnfängerInnen geeignet sind.

Die Weißwasserzone ist hingegen oft dicht von den ansässigen Surfschulen besiedelt, wo du bei Bedarf auf jeden Fall den für dich passenden Surfkurs finden kannst.

Und auch für die After-Surf-Unterhaltung ist mit zwei Snack Bars gesorgt, wo schon so manch eine ausgelassene Sundowner-Party gefeiert wurde.

In der südlichen Algarve surfen

Die südlichen Küstenregionen der Algarve verzaubern vor allem durch kleinere Buchten, die nicht selten von tiefroten oder orangenen Felsformationen umrahmt werden.

Im Gegensatz zur westlichen Algarve bekommt Portugals Süden keinen direkten Atlantik-Swell ab, was sich im Sommer oft in wellenlosen Tagen widerspiegelt, sich bei ansteigender Swellgröße jedoch zunehmend als Glücksfall entpuppt.

Denn ist der Swell für so manch eine Sandbank oder Surfanfänger an der Westküste bereits zu groß, fangen die ersten Surfspots im Süden überhaupt erst an zu laufen.

Und auch wenn der Wind an der Westküste mal wieder alles durcheinanderbringt, kann er im Süden plötzlich als beliebter Offshore-Wind sein Bestes für cleane Wellen geben.

Wir beginnen den Surftrip entlang der südlichen Algarve in Sagres. Du erinnerst dich: die Stadt am Ende der Welt. Von hier aus lassen sich mit Beliche, Tonel und Mareta gleich drei Strände bestens ansteuern und du brauchst zumindest für die beiden letztgenannten noch nicht einmal ein Auto. Eine echte Seltenheit.

Beliche

Nordwestlich und nahe des Cabo São Vicente mit seinem berühmten Leuchtturm (bester Spot zum Sonnenuntergang gucken), befindet sich Beliche. Weißer Sand und malerische Klippen machen diesen Strand zu einem sehr attraktiven Ziel für sommerliche SonnenanbeterInnen, während das Meer im ruhigen Mittelmeer-Modus vor sich hin glitzert.

Die Wellen von Beliche sind oft schnell und anspruchsvoll

Hin und wieder tauchen ein paar kleine Wellen auf, die sofort von SurfanfängerInnen, als auch ambitionierten Locals belagert werden und aufgrund ihrer Größe zu oft in ihrer enormen Kraft unterschätzt werden.

Erst wenn die Swells dem Winter entgegen größer werden, offenbart Beliche schließlich sein wahres Gesicht und so manch ein Surfer lebt einzig für diese Welle an der Algarve, die an guten Tagen unzählige linke und rechte Tubes hervorzaubert.

Definitiv nur etwas für sehr gute SurferInnen, aber bei einem kühlen Sagres in der sehr individuellen Strandbar lässt es sich hervorragend zuschauen.

Tonel

Aufgrund seiner unschlagbaren Nähe zu Sagres und der konstanten Versorgung mit Wellen selbst im Sommer, ist Tonel der wohl beliebteste Spot für alle, die in der südlichen Algarve surfen.

Der Beachbreak von Tonel zählt zu den beliebteste Surfspots in der Surfregion Sagres, da er vom Ort aus zu Fuß erreichbar ist.

Die Kombination aus westlicher Ausrichtung und der windgeschützten Lage lässt unter anderem die drei Hauptpeaks regelmäßig laufen und erfreut das Surferherz mit Linken und Rechten. Diese sind trotz ihrer oft moderaten Größe jedoch nicht zu unterschätzen: hohle Sections, versteckte Felsen in Kombination mit einer starken Strömung und riesengroßen Überraschungssets machen Tonel durchaus zu einem Spot für fortgeschrittenere SurferInnen.

Bist du noch am Sammeln deiner ersten Surferfahrungen, ist Tonel bei Low Tide interessant für dich. Denn dann erwartet dich der Strand mit langen Weißwasser-Walzen, die du dir allerdings mit sehr vielen anderen SurfschülerInnen der lokalen Surfschulen teilen wirst. Zum Parken empfehlen wir dir den großen Parkplatz des nahegelegenen Forts “Fortaleza de Sagres” zu nutzen.

Ähnlich wie Beliche, erwacht übrigens auch Tonel mit zunehmender Swellgröße dem Winter entgegen so richtig zum Leben und zeigt kaum noch Ähnlichkeit mit der sommerlichen Variante des Surfspots. Dann gilt: in der südlichen Algarve surfen einmal anders.

Mareta

Dieser südlich ausgerichtete Strand mitten in Sagres erzeugt im Sommer deutlich seltener surfbare Wellen als Tonel. Aber schafft es doch mal ein West- oder rarer Südswell in die geschützte Bucht, kannst du in den Genuss purer Perfektion in Form cleaner Lines kommen.

Im Sommer oft flat, im Winter oft gut – die geschützte Strandbucht von Mareta

Zusätzlich zum passenden Swell ist die beste Tide zum Surfen zwischen Low- und Mid-Tide. Bei High Tide brechen die Wellen nämlich oft als monströser Shorebreak auf den steil ansteigenden Strand.

Bist du länger in diesem Teil der Algarve surfen, hast du immer mal wieder die Chance dich an lokal organisierten Beach Clean-Ups oder dem Paddle Out for Nature zu beteiligen.

Dem Meer etwas zurückzugeben und der wachsenden Vermüllung der Ozeane entgegenzuwirken, sollte unserer Meinung nach fester Bestandteil der surfenden Community sein.

Meia Praia

Wir überspringen Zavial mit seinen unglaublich schönen, aber doch herausfordernden Wellen und machen einen letzten Abstecher nach Lagos. Ein sehr schönes Städtchen, das mit seinen unzähligen Bars, Läden und Restaurants ein attraktives Ausflugsziel darstellt.

Meia Praia bietet oft gute Wellen zum Surfen lernen

Und das beste: du kannst hier sogar surfen. Nicht immer, aber mit etwas Nordwind und Süd-Ost-Swell ist es in den Sommermonaten sogar möglich, Surfsessions ohne Neoprenanzug zu erleben. Direkt neben der Hafenmole kommen hier vor allem SurfeinsteigerInnen und Intermediates mit entspannten Linken und Rechten voll auf ihre Kosten.

Apropos voll: laufen die Wellen am Meia Praia, ist das Line-Up sehr gut besucht. Und es gilt wie immer und überall: schätze dein Können richtig ein, halte dich an die Regeln und dein Board und respektiere die Menschen, die hier leben.

Fazit

Sowohl entlang der westlichen, als auch der südliche Algarve surfen, ist eines der spektakulärsten und abwechslungsreichsten Surferlebnisse Europas. Nicht ohne Grund zieht es selbst erfahrene SurferInnen aus anderen Teilen der Welt regelmäßig an Portugals südwestliche Küsten.

In der Algarve surfen ist nicht nur landschaftlich ein echtes Erlebnis

Wenn dich Schotterpisten nicht abschrecken und es deine Muskeln zulassen, kannst du fast jeden Tag an der Algarve surfen. Ist der Westen mal wieder zu groß oder vom starken Nordwind zerblasen, erwachen im Süden auf einmal ganz unbekannte Juwelen aus dem Schönheitsschlaf.

Unablässig ist es bei der hohen Anzahl unterschiedlich ausgerichteter Buchten daher, den Forecast richtig zu deuten und die surfbarsten Tiden bestimmen zu können. Wenn dir das gelingt, steht einer unvergesslichen Surf-Safari an der Algarve nichts mehr im Wege!

Wenn sowohl die Region als auch das Verstehen von Surf Forecasts absolutes Neuland für dich sind, solltest du aber unbedingt einen Aufenthalt in einem Surfcamp buchen.

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