Als Wellenreiter in Spanien lebst du wie die Made im Speck! Neben den unzähligen namhaften Breaks zwischen Baskenland und Galicien, ist auch die Atlantikküste Andalusiens im warmen Süden des Landes mit einer Vielzahl hochklassiger Surfspots gesegnet.
Der zwei Kilometer lange Strand von El Palmar ist von allen Surfstränden Andalusiens der mit Abstand beste Swellfänger. Und außer in den Sommermonaten bahnt sich die nordatlantische Dünung regelmäßig ihren Weg um die Südwestspitze Portugals, um über den Sandbänken des kleinen andalusischen Strandortes eine Vielzahl ausgezeichneter Peaks zu formen.
Neben El Palmar gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer Surfspots im äußersten Süden Spaniens, die bei der passenden Wind- und Swellrichtung zum Leben erweckt werden.
Inhaltsverzeichnis
Warum du in Andalusien surfen solltest
Ein weiterer großer Pluspunkt fürs Surfen in Andalusien ist das einzigartig warme Klima.
Denn abgesehen von den Kanaren ist Andalusien die unangefochten wärmste Surfregion Europas. 300 Sonnentage im Jahr sprechen für sich und auch im Herbst und Frühling herrschen sommerliche Temperaturen. Selbst der Winter kommt mit angenehmen mediterranen Temperaturen von 15 bis 20 Grad daher.
Kurzum: Wenn sich die meisten Surfcamps in Europa im tiefsten Winterschlaf befinden, herrschen in Andalusien die perfekten Bedingungen, um die Kunst des Surfens zu erlernen.
Abgesehen von den erstklassigen Surfbedingungen überzeugt die Gegend auch durch seine abgeschiedene Lage. Weder Hotelhochburgen noch die ansonsten in Spanien oft aufdringliche touristische Infrastruktur stören das ungetrübte Surferlebnis. Von der Hochsaison im Sommer abgesehen, ist das beschauliche Strandörtchen also ein wahrer Ruhepol.
Aframe: Ein Surfcamp mit viel Charme
Und auch wenn du es nicht unbedingt vermutest. Ausgerechnet hier am südlichsten Zipfel Europas, zwischen Palmen, weißen Bergdörfern und stolzen Stieren, hat sich so etwas wie heimelige Gemütlichkeit eingenistet – dank Katrin und Arne, den beiden sympathischen Gründern vom A-Frame Surfcamp Spanien.
Als sich die beiden Hamburger vor über 10 Jahren in El Palmar niederließen, hatten sie den großen Traum, ein etwas anderes Surfcamp aufzubauen. Kein weiteres anonymes Zeltlager a lá französische Atlantikküste sollte es sein, so viel war klar.
Inmitten der exotischen Surfkultur Andalusiens, die sie in dem mittelamerikanisch anmutenden Strandort El Palmar vorfanden, wollten sie für reiselustige Surfer aus Deutschland ein temporäres Zuhause schaffen, das seinen Namen auch wirklich verdient.
Dieses Kunststück ist ihnen gelungen!
Das Surf & Yogacamp ist unmittelbar am besten Surfspot Andalusiens gelegen und mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
Das Konzept von Aframe ist ganzheitlich ausgerichtet und geht über den reinen Surfunterricht hinaus. Der besondere Wohlfühl-Mix besteht aus vollwertigen Mahlzeiten, surfspezifischen Yogakursen und einem sehr persönlichem Umgang mit den Gästen.
Kletterausflüge, festliche Grillabende und das wöchentliche Beach-Cleaning gehören genauso zum Camp Alltag wie der abendliche Rundlauf an der Tischtennisplatte.
Während sich einige Campbewohner auf die Yogakurse konzentrieren, kommen andere ausschließlich zum Surfen her. Die überwiegende Mehrheit profitiert aber von beiden Angeboten.
Bei Aframe gibt es eine Dreiteilung der Surfkurse. Je nach Surf-Level werden die Kursteilnehmer in Anfänger, Intermediates und Fortgeschrittene eingeteilt und in separaten Gruppen mit jeweils maximal 8 Kursteilnehmern gecoacht.
Trotz der vielen Kurstermine gibt es bei Aframe aber keinen allzu starren Zeitplan. Auch wenn du einen Surfkurs buchst, kannst du jeden Tag spontan entscheiden ob du an einer der offenen Yogastunde teilnehmen möchtest oder lieber einen Tag aussetzt.
Du kannst dich schon zum Sonnenaufgang ins Lineup stürzen, oder es etwas ruhiger angehen lassen…
Denn vor dem Surfkurs ist genug Zeit für das spektakuläre Frühstück auf den begehrten Logenplätzen der campeigenen Terrasse mit Blick auf den Surfstrand. Bei Kaffee und diversen Müslisorten kannst du dir schon mal den besten Peak des Tages für die anstehende Surfsession herauspicken.
Tipp: Hier liest du meine umfangreiche Review über das A-Frame Surfcamp.
Die beste Zeit um in Andalusien surfen zu gehen
Wie in anderen Surfregionen auch, ändern sich die Surfbedingungen in El Palmar mit der Tide und dem Swell. Vor allem sind sie aber von der Jahreszeit abhängig.
Die beste Zeit um in Andalusien surfen zu gehen, sind die Monate September, Oktober, März und April. Bei wohltuenden Wassertemperaturen von über 20 Grad kannst du im Frühherbst an den windstillen Tagen sogar in Boardshorts oder im Surf Bikini surfen.
In der Zeit von November bis Februar gibt es in Andalusien zwar die größten und beständigsten Wellen aber du kannst auch etwas Pech haben und eine Woche mit Regen, Sturm und kühle Temperaturen erwischen. Doch selbst im Winter verhindern die vergleichsweise erträglichen Wassertemperaturen allzu steife Zehen und blaue Lippen. Ein 4/3er Neo oder 3/2er Wetsuit aus der Premiumklasse ist dann allerdings Pflicht.
Surflevel | Monate |
---|---|
Surfanfänger | März bis Mai und September bis November |
Intermediate | März bis Mai und September bis November |
Fortgeschritten | Oktober bis April |
Wind und Wellen sind entscheidend für die Surfbedingungen und beeinflussen deine Erfolge beim Surfen lernen enorm. Leider lässt sich beides nicht langfristig vorhersagen.
An der Atlantikküste von Andalusien gibt es zudem ein Wetterphänomen, das dir ohne Vorwarnung einen Strich durch die Rechnung machen kann: Der berüchtigte Levante!
Bei Windsurfern begehrt, bei Wellenreitern gehasst, nistet sich dieser teils heftige Oststurm vor allem in den Sommermonaten immer wieder für einige Tage an der Costa de Luz ein. Und wenn der Levante sein Unwesen treibt, wird auch der schönste Swell einfach plattgebügelt.
Anreise & Mobilität in Andalusien
Nach Malaga und Jerez de la Fronteira (beides in Andalusien) gibt es von Deutschland aus auch kurzfristig extrem günstige Flugverbindungen. Wenn du es geschickt anstellst, zahlst du für Hin- und Rückflug nicht mehr als 100 Euro.
Alle Infos zur Anreise inklusive Busfahrplänen findest du auf der Website von Aframe. Wenn du in El Palmar ankommst, musst du nur noch nach dem markanten Leuchtturm Ausschau halten. Von dort aus ist das Camp dann leicht zu finden. Es liegt aber ein wenig versteckt über einem Café direkt neben dem Surfshop Kotadalu.
Und das sagen die Kursteilnehmer:
Damit du dir ein authentisches Bild vom Aframe Surf & Yogacamp machen kannst, habe ich auch diesmal wieder ein paar Kursteilnehmer nach ihrer Meinung über das Camp und die Surfkurse gefragt:
Verena, Wirtschaftsingenieurin aus Hamburg
Ich war im Anfängerkurs bei Surfcoach Phil. Es war mein erster Surfkurs und ich habe sofort Blut geleckt. Alles wurde Schritt für Schritt erklärt und je nach Fortschritt gab es individuelle Tipps.
Die ersten zwei Tage waren schwer, aber ab Tag drei habe ich Fortschritte gemacht und konnte die ersten Wellen stehend im Weißwasser surfen. Vorher hatte ich ein wenig Angst vorm Surfen aber bei den Surflehrern fühlte ich mich immer gut aufgehoben.
Ich bin fasziniert von diesem Surfcamp: Die Stimmung ist so beruhigend, man kommt total runter und alle sind so nett und aufmerksam. Auch die Verpflegung ist Top, leider begleitet von der Gefahr zu viel zu essen. El Palmar ist ein sehr idyllischer Ort und der Strand ist traumhaft!
Ben von Oldschool.de, Grafik- und Webdesigner aus Freiburg
Es ist schon mein zweites Mal hier. Bei meinem ersten Besuch im Oktober waren die Wellen etwas klein. Um mehr Wellensicherheit zu haben, bin ich dieses Mal gleich für drei Wochen hergekommen.
Im Surfkurs für Fortgeschrittene habe ich auch bei den kleinsten Fehlern immer ein brauchbares Feedback bekommen. Der größte Vorteil vom Surfkurs ist für mich aber das Gruppenerlebnis.
Die Unterkünfte sind super und wir hatten sogar eine eigene Dachterrasse. Ein eigener Mietwagen ist schon sehr praktisch, alleine schon weil es hier im Ort keinen Geldautomaten gibt. Auch ein Tagesausflug nach Tarifa zum Whale-Watching bei der Stiftung Firmm kann ich sehr empfehlen.
Maria, Verkaufskoordinatorin aus Zürich
Ich habe den Surfkurs für Anfänger belegt und fand es super, wie die Surflehrer jeden einzelnen Kursteilnehmer im Auge behielten, um dann individuelle Ratschläge zu geben.
Meine Angst, die ich vor dem Wellenreiten hatte, war total unbegründet. Auch für uns Mädels mit weniger Kraft waren die Kursinhalte nicht überfordernd. Ich konnte mich step by step verbessern und schon am dritten Tag stand ich öfters auf dem Brett.
Das Camp bietet alles, was man so braucht. Wer etwas länger bleibt, sollte sich für die freien Tage oder fürs Abendessen im Nachbarort aber ein Auto mieten.
Fazit
Das a-frame Surfcamp in Andalusien ist eine Top-Adresse in Europa. Nicht nur weil es sich unmittelbar am Strand befindet, sondern auch weil das Gesamtpaket aus Unterkunft, Verpflegung, Yoga und ausgezeichneten Surfkursen stimmt.
Wenn dir mein Erfahrungsbericht über a-frame Surfcamp gefallen hat und du nach weiteren Surfcamps in Spanien Ausschau hältst, die sich auch für einen Surfurlaub im Sommer lohnen, findest du in meiner Surfcamp Spanien Review weitere Empfehlungen.
Und hast auch du jetzt Lust bekommen, deine nächste Surf- oder Yogasession bei Aframe zu starten? Oder warst uu sogar schon mal in Andalusien surfen und hast noch ein paar gute Tipps auf Lager, die in meinem Beitrag fehlen?
Dann einfach rein damit in die Kommentare!
Sehr hilfreicher Artikel für mich. Ich werde im September/ Oktober 3 Wochen von barcelona nach Lissabon unterwegs sein. Und bin deshalb auf der Suche nach einer Surfschule für Anfänger. Kannst du mir sagen in welcher Sprache sich dort unterhalten wird ? Ich hab bei deinen Bericht jetzt nur von Deutschen Teilnehmern gelesen. Und weißt du obs möglich ist mit dem Bus dort anzukommen ?
Danke
Die Surfkurse im A-Frame Surfcamp werden in der Regel auf Deutsch gegeben.
Wie du dort ankommst ist den Surfcamp-Betreibern sicherlich egal. Für alle weiteren Fragen wendest du dich aber am besten direkt an A-Frame.
Hallo Julian,
was meinst du ist es zu empfehlen nach El Palmar zu reisen Ende august / Anfang September für surf Anfänger und Intermediates ?
Gruß , Philip
Hi Philip,
Normalerweise startet die Surfsaison in El Palmar erst ab Anfang/ Mitte September. Ihr könnt in dem Zeitraum also Glück aber auch Pech haben. Besonders konstante Wellen würde ich aber nicht erwarten. Da bist du in Portugal besser aufgehoben.
Alohas,
Julian
Moin Julian, sehr ausgibieger Post. Danke! Ich komme gerade aus Bali und plane Andalusien ggf. für Januar. Ein wenig scheue ich mich aber schon vor den Temperaturen. Warst du auch mal im Winter da? Sitzt man da Abend mit dicker Jacke und Mütze? Und gibt s im A-Frame auch Indoor-Bereiche? Die Bilder sehen alle sehr „outdoor“ aus.
Danke und viele Grüße
Christian
Hi Christian,
Luft und Wasser liegen im Januar so bei etwa 16-17 Grad. Wenn du Bali gewöhnt bist, wird das also eine kleine Umstellung. Mit Jacke und Mütze solltest du unbedingt rechnen. Als Gemeinschaftsraum bei A-Frame dient ein gemütlicher Essraum. Du kannst dir aber auch noch ein eigenes Apartment dazu buchen, das recht geräumig ist.
Wenn du Sonne und Wärme brauchst, würde ich dir für Januar aber eher die Kanaren oder das südliche Marokko empfehlen. Aber auch dort hatte ich schon sehr regenreiche und kühle Surfurlaube im Januar. Es ist also immer auch eine Glückssache.
LG Julian
Toller Bericht! Diese Darstellung trifft es auf den Punkt, genau wie ich meine Woche dort erlebt habe. Schöne Schreibweise und tolle Fotos auf denen ich auch drauf bin 😀
Weiter so Julian!!
Hey Alex, freut mich sehr, dass dir der Bericht gefällt und wir die Zeit offenbar sehr ähnlich erlebt haben. War halt einfach eine hammergeile Woche!
Und danke auch fürs Stillhalten auf den Fotos 😉