IN GUATEMALA SURFEN: DAS HEIMLICHE SURFERPARADIES MITTELAMERIKAS

Autor Leo

Gastbeitrag von Leo

Atemberaubende Natur, leere Line Ups und ganzjährig warmes Wasser. Guatemala lässt an seiner kurzen Pazifikküste jedes Surfer-Herz höherschlagen. Und auch sonst gibt es kaum ein Land, das auf einer so geringen Größe so viel Abwechslung bietet.  

Guatemala liegt südlich von Mexico und grenzt an Honduras, El Salvador und Belize. Landschaftlich ist Guatemala unglaublich vielfältig. Die alten Maya-Stätten im Norden des Landes sind umgeben von Regenwald, Bergen und in höheren Lagen sogar von ausgedehnten Nadelwäldern. Das Zentrum des Landes bietet einen wilden Mix aus steppenartiger Landschaft, Bergen, Vulkanen und Seen.

In Guatemala gibt es neben guten Surfbedingungen an der Pazifikküste auch eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. Die bereits erwähnten Maya-Stätten sind nicht nur imposant, sondern gehören auch zu jedem Pflichtprogramm bei einer Rundreise durch Guatemala. Tikal, die bekannteste unter ihnen, trägt sogar den Status eines UNESCO Weltkulturerbes.

In der Nähe der beeindruckenden Vulkane sind Bergseen keine Besonderheit. Die Größe, die Fauna und Flora des Lago de Atitlán dagegen schon. In einer einzigartigen Umgebung liegt der See etwa 1500 Meter über dem Meeresspiegel, ist umringt von drei Vulkanen und bietet ein atemberaubendes Panorama. An der tiefsten Stelle ist er 340 Meter tief.

An der Pazifikküste herrscht das ganze Jahr über ein angenehm warmes Klima. Durch die Nähe zum Meer ist die Luft immer tropisch feucht. In der Trockenzeit von November bis April regnet es allerdings deutlich weniger. Vor allem im Norden und auch im Osten bleibt es dagegen ganzjährig heiß und feucht. Nur in höheren Lagen nehmen Temperatur und Regenmenge ab. Zur Hurrikane-Saison von Juli bis Ende Oktober können Ausläufer das Land treffen und für starken Niederschlag sorgen.

Mobilität vor Ort

Das Land lässt sich insgesamt günstig und zumeist auch komfortable mit Bussen bereisen. Wer Lust auf Abenteuer hat und viel Zeit mitbringt, kann sich auch in einen sogenannten Chicken-Bus setzen. Die ehemaligen amerikanischen Schulbusse sind bunt bemalt und werden im ganzen Land als günstigstes Fortbewegungsmittel eingesetzt.

Guatemala Transport und Mobilität

Von Antigua oder Guatemala-Stadt aus, dauert die Fahrt an die Pazifikküste etwa zwei bis drei Stunden. Auf dem Weg fallen einem, neben der unglaublich schönen Natur, auch immer wieder die vielen Blechhäuser und Hütten auf. Die meisten Menschen hier leben mit wenig und führen ein sehr einfaches Leben.

In Guatemala Surfen

Wie auch in den anderen Länder Mittelamerikas, gibt es in Guatemala zwei unterschiedliche Meereszugänge. Der karibische Küstenabschnitt eignet sich zwar nicht zum Surfen, ist aber trotzdem jeden Besuch wert. Und was der Karibik fehlt, liefert der Pazifik – Wellen.

Menschenmassen auf Surfbrettern suchst du in Guatemala vergebens. Der Crowdfaktor ist stets gering. Weil die Wassertemperatur ganzjährig bei mindestens 26 Grad liegt, kannst du in Guatemala zu jeder Jahreszeit in Surf Bikini oder Boardshorts surfen.

Surfboard Rental in der Cocori-Lodge in Guatemala

Auch wenn du in Guatemala surfen lernen möchtest oder deine Surftechnik verbessern willst, bist du hier gut aufgehoben. Surfunterricht wird von den meisten Unterkünften angeboten beziehungsweise vermittelt. Der Unterricht selbst wird von einheimischen Surfern gegeben.

Surfkurs in Guatemala

Meine Erfahrungen waren durch die Bank positiv. Die Jungs waren sehr engagiert und motiviert.

Um das Maximum aus dem Surfunterricht für dich herauszuholen, ist es hilfreich, wenn du Spanisch sprichst, da du nicht davon ausgehen kannst, dass hier alle Surfcoaches auch Englisch sprechen.

Eine Stunde Surfkurs für zwei Personen (2/1 Betretung) kostet 160 Quezal, also etwa 18 Euro.

Die beste Reisezeit

Für Anfänger und Intermediates sind die Bedingungen das ganze Jahr über gut. Wenn du als erfahrene Surfer in Guatemala surfen willst, kommst du vor allem in den Monaten Juni bis Oktober auf deine Kosten. Dann finden die kräftigen Swells aus dem Südpazifik (Südsee) den langen Weg an die Küsten Guatemalas.

Surfer-Orte & Spots

An der Pazifikküste führt kein Weg an den beiden Orten El Paredon und Monterrico vorbei. Orte, an denen deine tägliche Aufgabe während des Aufenthalts darin besteht, Entspannung und Surfen in Perfektion miteinander zu kombinieren.

An der Küste ist der Sand schwarz und das Meer tagsüber meist windig und wild. In der Zeit vom Sonnenaufgang bis zur Mittagshitze zeigt sich der Pazifik von seiner Sahneseite. Dann wirkt er wie ein See, auf dem merkwürdigerweise unendlich viele schöne Wellen ankommen.

El Paredon

Das kleine Fischerdorf El Paredon bietet die wahrscheinlich besten Wellen in Guatemala. Den sehr guten Ruf weiß auch die immer noch wirklich kleine Surfgemeinschaft im Land zu schätzen.

In dem kaum erschlossenen Örtchen dreht sich touristisch alles ums Surfen und selbst das ist nicht viel. Abgesehen von vielleicht 10 Hostels, ein paar Bars und kleinen Restaurants findest du in El Paredon vor allem zwei Dinge – Ruhe und Zeit zum Surfen.

Beachbreak in El Paredon_Guatemala

Umringt von Mangrovenwäldern ist El Paredon nur über eine kilometerlange Schotterpiste oder per Boot erreichbar. Die Fahrt zum nächsten Geldautomaten dauert gut und gerne 45 Minuten. In einigen Unterkünften kann zwar mit Karte gezahlt werden, dafür werden allerdings 5-10 Prozent Gebühren verlangt. Es empfiehlt sich also mit ausreichend Bargeld anzureisen.

Der Beachbreak in El Paredon ist eigentlich zu jedem Tidenstand surfbar, sollte bei großem Swell aber den fortgeschrittenen Surfern und Locals überlassen werden. Und wenn es dir im Wasser doch mal zu voll sein sollte, lohnt sich ein Blick nach Links und Rechts. An dem Küstenabschnitt kommen eigentlich überall Wellen an. Also einfach 100 Meter in die eine oder andere Richtung spazieren und es findet sich ein leerer Break – versprochen!

El Paredon_Surfen in Guatemala

Vor kurzem hat in El Paredon der erste Surfshop aufgemacht. Vielmehr als eine Handvoll älterer Bretter, Boardbags und ein wenig Zubehör sind dort allerdings noch nicht verfügbar. Je nach Verhandlungsgeschick kostet ein Leihbrett pro Tag zwischen 5-10 Euro.

Leihbretter bekommst du alternativ aber auch noch in der Cocori Lodge direkt am Strand. In dem Hostel ist die Auswahl allerdings sehr bescheiden und der Preis deutlich höher. Ein Brett für zwei Stunden kostet 100 Quezal, also etwa 12 Euro.

Monterrico

Wer mehr Strandfeeling und touristische Infrastruktur möchte, ist in Monterrico richtig. Dort gibt es neben Hostels und Privatunterkünften auch zahlreiche Hotels. Monterrico ist vor allem ein beliebter Ort für die Wochenendausflüge der Bewohner von Guatemala-Stadt und Antigua. Ansonsten ist der Ort, wie El Paredon auch, umringt von Mangrovenwäldern und nur über eine Schotterpiste oder mit per Boot erreichbar.

Surftechnisch ähneln sich die beiden Surfer-Orte, wobei die Wellen in Monterrico in der Regel schneller zumachen. Hier kommen also vor allem Anfänger und teilweise auch gestandene Surfer auf ihre Kosten.

Unterkünfte für Surfer

In El Paredon ist gibt es kaum eine Unterkunft, die nicht überzeugt. Und günstig sind sie trotzdem. Ein Bett im Mehrbettzimmer gibt es schon für 5 Euro pro Nacht. Nach oben hin sind aber wie immer kaum Grenzen gesetzt.

Pool der Cocori-Lodge in Guatemala

Empfehlenswert ist das Pacifico-Hostel. Es liegt zwar nicht direkt am Strand (100 Meter entfernt), ist dafür aber etwas günstiger. Ein Vierbettzimmer kostet umgerechnet etwa 40 Euro pro Nacht.

Die Cocori-Lodge gibt es sowohl in El Paredon, als auch in Monterrico. Ein Vierbettzimmer kostet etwa 50-60 Euro die Nacht. Alle Unterkünfte verfügen über einen eigenen Pool, ein Restaurant und genügend Platz zum Entspannen.

Fazit

Guatemala ist ein tolles Reiseland, das nicht nur vielseitig, sondern auch sehr preiswert ist. Sowohl für einen reinen Surftrip, als auch für eine Rundreise mit dem Rucksack hat das vergleichsweise kleine Land viel zu bieten.

Ähnlich wie das Nachbarland El Salvador zählt Guatemala in Sachen Surfen noch als Geheimtipp und ist vor allem für all diejenigen Interessant, die sich fernab von Tourismus und vollen Lineups bewegen möchten. Ganz gleich ob Anfänger oder alter Haase.  

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