In Spanien surfen: Warum Spanien als Surfdestination das ganze Jahr über zu überzeugen weiss

Es ist kein Geheimnis: In Spanien surfen ist bei deutschen Wellenreitern nach wie vor sehr beliebt. Es ist quasi der nächste Schritt nach dem klassischen Schnupperkurs an der französischen Atlantikküste.

Und das hat seine Gründe: Neben der spektakulären Küstenlandschaft und der zuverlässig heranrollenden Swells ist es auch die einzigartige Tapas-Kultur und die gute surftouristische Infrastruktur, die nicht nur auf deutsche Surfurlauber eine besondere Anziehungskraft ausübt.

Auch international ist Spanien inzwischen das ganze Jahr über eine sehr beliebte Surfdestination – warum das so ist erfährst du in diesem Spanien Surf Guide.

Die felsige Küste Nordspaniens wird immer wieder von wunderschönen Surfbuchten unterbrochen

Neben diversen Campingplätzen in Spot-Nähe, gibt es auch einige besonders empfehlenswerte Surfcamps, die vor allem im Sommerhalbjahr das perfekte Setting bieten, um in Spanien surfen zu lernen.
 
Unsere Surfcamp-Tipps für Spanien

SurfregionSurfcampPreis pro Woche
Kantabrien (Oyambre)Elementsurf Surfcamp
(Erfahrungsbericht)
ab 649 €
Kantabrien (Comillas)Dreamsea Surfcamp
(Erfahrungsbericht)
ab 548 €
Galicien (Valdoviño)Camino Surfcamp
(Erfahrungsbericht)
ab 489 €
Andalusien (El Palmar)A-frame Surfcamp
(Erfahrungsbericht)
ab 849 €
Fuerteventura (Lajares)Surf Institute Fuerteventura
(Erfahrungsbericht)
ab 649 €

Im Winter ist es dann das sonnige Andalusien und die Kanareninsel Fuerteventura, die Spanien zu einem ganzjährig attraktiven Reiseziel für Surfer machen.

Warum auch du in Spanien surfen solltest

Die abwechslungsreiche Küstenlandschaft bietet felsige Steilküsten und kleine versteckte Strandbuchten, die neben erstklassigen Wellen auch den nötigen Windschutz bieten. Vom Baskenland bis Galicien, von Andalusien bis auf die Kanaren: in Spanien surfen zu gehen bedeutet, dass du dir aus einer Vielzahl an Surfspots die passenden Wellen heraussuchen kannst.

In Spanien surfen geht auch im Winter, wie hier im Baskenland

Die Strände sind unterschiedlich ausgerichtet, so dass für jede Swellrichtung die passende Wellenhöhe dabei ist. Vom absoluten Anfänger bis zum erfahrenen Surfcrack: hier kommt jeder Wellenfan auf seine Kosten.

Zudem verfügt Spanien vor allem im Baskenland und Kantabrien über eine sehr ausgeprägte Surf-Infrastruktur und versorgt dich bei Bedarf mit gut sortierten Surfshops, Boardverleih, Surfunterricht und Surfcamps. Und falls es mal zu windig ist oder der nächste Swell doch noch auf sich warten lässt, gibt es zahlreiche Skateparks, in denen du dir bestens die Wartezeit vertreiben kannst.

Ähnlich wie in Portugal ist auch die nordspanische Atlantikküste vom Massentourismus bislang weitgehend verschont geblieben. Überfüllte Lineups gibt es hier vorrangig an den Wochenenden der Hauptsaison. Dass es sich großartig in Spanien surfen und gleichzeitig mit dem Van herumfahren lässt, spricht sich jedoch immer mehr rum und so kann es an bestimmten Spots in den Sommer- und Herbstmonaten schon mal sehr voll auf den Park- und Campingplätzen werden.

Wegen der geschützten Lage, erwärmt sich die große Meeresbucht Biskaya in den Sommermonaten auf angenehme Temperaturen von bis zu 22 Grad. An sonnigen und windstillen Tagen kannst du deinen Neoprenanzug also getrost im Bulli oder Surfhostel hängen lassen und einfach in Boardshorts oder im Surf Bikini in die Wellen hüpfen.

Ähnlich sieht es an der Küste von Andalusien und auf den noch deutlich weiter südlich gelegenen Kanaren aus. Und während viele SurferInnen in den Sommermonaten in Frankreich gerne mal an zu vielen Lay-Days (Tage ohne Wellen) verzweifeln, verzaubert die spanische Nordküste sogar mit einigen recht konstanten Sommer-Swells.

Im Winter ist es dann das sonnige Andalusien und die Kanareninsel Fuerteventura, die Spanien zu einem ganzjährig attraktiven Reiseziel für Surfer machen.

Welche Surfregion in Spanien je nach Jahreszeit die besten Surfbedingungen bei nicht allzu kaltem Wasser bietet, zeigt dir die folgende Tabelle:

Bester Surfmonat SurfregionenWassertemperatur
JanuarFuerteventura18-19 °C
FebruarFuerteventura18-19 °C
MärzFuerteventura, Andalusien17-19 °C
AprilAndalusien17-18 °C
MaiBaskenland, Kantabrien, Asturien, Galicien14-16 °C
JuniBaskenland, Kantabrien, Asturien, Galicien14-18 °C
JuliBaskenland, Kantabrien, Asturien, Galicien15-20 °C
AugustBaskenland, Kantabrien, Asturien, Galicien16-22 °C
SeptemberBaskenland, Kantabrien, Asturien, Galicien16-22 °C
OktoberBaskenland, Kantabrien, Asturien, Galicien, Fuerteventura, Andalusien16-21 °C
NovemberFuerteventura, Andalusien19-22 °C
DezemberFuerteventura, Andalusien18-21 °C

Wenn dich das alles noch nicht überzeugt hat, freu dich zudem auf eine unglaublich lebendige Kultur mit tollen Menschen, leckeren Pintxos, Tapas und Vinos sowie einem Vibe, der dich auf jeden Fall mitreißen wird. Na, bist du neugierig geworden? Dann komm mit!

Im Baskenland surfen

Beginnen wir die Reise in der Region mit der wohl höchsten Surfspot-Dichte Spaniens. Wenngleich die meisten Locals es hier nicht gerne hören, Teil von Spanien zu sein. Ja, die Rede ist vom autonomen Baskenland im Nordosten des Landes oder auch Euskadi, wie es auf Baskisch heißt.

Und diese Sprache wirst du garantiert auch im Line-Up hören (sie gilt übrigens als Europas älteste, noch gesprochene Sprache). Im Baskenland surfen gehen bedeutet das Eintauchen in eine ganz besondere Kultur mit viel Stolz und einer langen Geschichte: in dieser Region isst du Pintxos statt Tapas, erntest für ein “Eskerrik asko” statt einem “Gracias” mit Sicherheit ein Lächeln und hast die Chance Wellen zu surfen, die zum Teil sogar in der weltweiten Surfer-Community berühmt sind.

San Sebastian

Das pulsierende Herz der Region bildet eindeutig die lebendige Stadt Sán Sebastián mit einer Altstadt wie aus dem Bilderbuch. Nirgendwo sonst so gut kannst du in Spanien surfen und gleichzeitig das bunte Stadtleben und die leckersten Pintxos genießen.

Die Surf-City San Sebastian zählt zu den schönsten Städten Spaniens

Eben weil es sich um einen Stadtstrand handelt, kann das Line-Up in La Zurriola durchaus sehr voll und das Level sehr hoch werden. Nimm dir also die Zeit am langen Strand den passenden Peak für dich ausfindig zu machen. Entlang der Promenade findest du übrigens ein paar Surfshops, in denen du dich bei Bedarf mit frischem Surfwachs oder einem Leih-Board ausstatten kannst, unter anderem der nicht nur bei SpanierInnen sehr beliebte Pukas Surfshop.

Auch Surfbretter in allen Variationen und fairen Preisen (u.a. vom Shape-Gott Chris Christenson) kannst du hier entdecken. Falls du mit dem Auto anreist plane unbedingt ausreichend Zeit für die Parkplatzsuche ein!

Zarautz

Weiter geht’s entlang der von hohen Klippen geprägten Küste mit malerischen Ausblicken aufs offene Meer. Der nächste Stopp heißt Zarautz und wenn du einmal durch ganz Spanien surfen willst, darf diese Welle nicht fehlen.

Es handelt sich zwar wieder um einen Stadtstrand, aber die Peaks verteilen sich auf die gesamte Länge und wenn du nicht gerade an den Wochenenden surfst, wirst du garantiert einen Platz für dich mit guten Wellen finden.

Je nach Swell kann die Größe zwischen anfängerfreundlich und herausfordernd variieren. Nicht selten sieht man hier am Strand einen Kameramenschen, der ein professionelles Surfteam begleitet und mit etwas Glück kannst du Spaniens Surf-Elite in Action erleben.

Surfen und Skaten: Am Stadtstrand von Zarautz geht beides

An den zahlreichen Strandduschen kannst du dir nach der Session entspannt das Salzwasser aus den Haaren waschen. Und wenn du ausgesurft bist und dennoch nicht genug davon hast, auf einem Brett zu stehen, findest du im mittleren Abschnitt der Promenade den feinen, kleinen Zarautz Skatepark mit Bowl und Mini-Ramp, auf denen du auch super mit dem Surfskate trainieren kannst.

Der Campingplatz von Zarautz ist bei Surfern sehr beliebt – nicht nur wegen der tollen Aussicht

Ein absoluter Geheimtipp zum Übernachten ist der Campingplatz “Gran Camping Zarautz”. Gelegen auf einem Hügel am östlichen Ende des Strandes musst du zwar einiges an Treppensteigen in Kauf nehmen, aber das Aufwärmtraining lohnt sich spätestens dann, wenn du einen Spot in der ersten Reihe ergattern konntest und morgens mit einem grandiosen Ausblick auf Zarautz und das im Sonnenscheinglitzernde Meer in den Tag startest.

Nach dem Surfen noch Treppensteigen – das macht fit!

Laga

Hügelig geht es auch weiter auf dem Weg nach Laga, dem nächsten Surfspot, wenn du im Baskenland surfen bist. In Serpentinen schlängelt sich der Weg durch baskische Wälder und immer mal wieder kannst du einen Blick auf das tiefblaue Meer erhaschen – Roadtrip-Feeling vom Feinsten!

Die Bucht von Laga liegt ebenfalls am Fuße eines Berges, der dich nach einer schönen Wanderung mit einer unbeschreiblichen Aussicht belohnt – sehr empfehlenswert an Lay-Days.

Laga im Baskenland – der Aufstieg auf den Berg wird mit einer tollen Aussicht auf den Surfspot belohnt

Rollt der Swell in die nach Nord-Westen ausgerichtete Bucht, kannst du hier je nach Größe auch mal eine kleine Tube erwischen. Aber keine Sorge, wenn du noch nicht so weit bist!

Es gibt im besten Fall mehrere Sandbänke bei denen du je nach Surflevel voll auf deine Kosten kommen kannst. Und nach einem versurften Tag, kannst du den Abend bestens in der kleinen, gemütlichen Taverne abrunden und bei einem erfrischenden Kalimotxo den Meerblick genießen.

Mundaka

Bist du auf den Berg gestiegen, hast du möglicherweise schon einen ersten Blick auf sie erhascht. Die berühmteste Welle Spaniens, die beste Linke Europas. Am Ende einer großen Flussmündung gelegen, bricht sie an guten Tagen glitzernd, barrelnd, bis zu 12ft hoch und 400m lang – Mundaka.

Bis 2008 haben sich hier jährlich die besten Surfer der Welt beim Billabong Pro gemessen. Doch auch wenn wir dir an dieser Stelle davon abraten, Mundaka zu surfen (außer du bist echt gut, aber selbst dann solltest du auf deine Autoreifen aufpassen…), lohnt es sich einfach nur zuzuschauen und das Surfspektakel zu genießen. Denn wer in Spanien surfen geht, kann sich die beste Welle wirklich nicht entgehen lassen, auch wenn es nur als Zaungast ist.

In Kantabrien surfen

Wir verlassen das Baskenland (“Agur!” – “Tschüss!”) und tauchen ein in die hügelige, saftig grüne Küstenlandschaft Kantabriens (“Cantabria” auf Spanisch). In diesem Teil Spaniens wird wieder Spanisch gesprochen und so manch einer ist neidisch auf die Milchkühe, die auf riesigen Weiden mit zum Teil spektakulären Meeresblicken grasen und das Leben genießen dürfen.

Am Playa de Gerra in Kantabrien surfen Anfänger und Intermediates besonders gern

Letzteres lässt sich nicht nur als Milchkuh ausgesprochen gut bewerkstelligen, sondern zum Glück auch als Surfer. In Kantabrien surfen gehen bedeutet unter anderem zu versteckten Buchten zu fahren, im Line-Up zu sitzen und dabei schneebedeckte Gipfel zu bewundern, in heiße Quellen zu springen und einen Tag mit wunderschönen Aussichten direkt am Meer ausklingen zu lassen.

Laredo

Nach Osten hin abgewandt von den großen Swells aus dem Norden, liegt die weite Bucht von Laredo und bietet eine exzellente Ausweichmöglichkeit, falls es dich jenseits der eher swellarmen Sommermonate in diese Region verschlagen sollte.

Die Strände bei Laredo in Kantabrien bieten gute Wellen bei großem Swell

Die Stadt an sich punktet wegen seiner zahlreichen Hochhaus-Komplexen nicht gerade durch Schönheit, aber drehst du dem ganzen einfach den Rücken zu, liegen vor dir bei passenden Bedingungen (Nordwest-Swell mit Offshore-Wind aus Westen) zahlreiche Peaks, die von SurferInnen mit etwas Erfahrung im Wasser gesurft werden wollen. Außerdem lohnt es sich mit deinem Surfboard und einer Prise Glück auf Entdeckungstour zu gehen, so viel sei an dieser Stelle verraten…

Bist du in Spanien surfen, um eher die entspannten, gemütlichen Wellen zu genießen oder einen Einstieg in den schönsten Sport der Welt zu finden, empfehlen wir dir im Sommer einen Abstecher nach Langre zu machen.

Eingebettet zwischen felsigen Klippen und einer Landschaft, die man eher in Irland erwartet, kannst du dich dank der geschützten Lage auf sanft brechende Wellen und eine geringe Strömung freuen. Die besten Voraussetzungen dafür findest du zwischen Low Tide und mittleren Tidenstand. Dazu ein Swell aus Nordwest und eine leichte Brise aus Südwest und tada – die perfekten Bedingungen, um erste Erfahrungen in grünen Wellen zu sammeln.

Loredo

Auf dem Weg nach San Vicente de la Barquera, unserer nächsten Empfehlung, wenn du in Kantabrien surfen willst, lohnt es sich definitiv einen Abstecher nach Loredo zu machen. Hier findest du unter anderem einen lässigen Pumptrack, auf dessen asphaltigen Wegen du entspannt durch den Nachmittag cruisen kannst.

Und ein absoluter Herzens-Vorschlag ist ein Besuch bei Kun_tiqi, einem sehr persönlichen Unternehmen, das sich auf die Herstellung von nachhaltigen Surfbrettern aus langlebigem Balsaholz spezialisiert hat. Wenn du auf der Suche nach einem Surfboard bist, das in der Herstellung die Umwelt schont, über unglaublich gute Fahreigenschaften verfügt und bei richtiger Pflege lange mit dir über die Wellen cruisen wird, solltest du Stefan Weckert von Kun_tiqi unbedingt einen Besuch abstatten.

San Vicente de la Barquera

Weiter auf der A8 entlang der nordspanischen Küste Richtung gen Westen und auf einmal werden sie vor dir auftauchen: die schneebedeckten Gipfel der Picos de Europa. Und zwischen all den grünen Hügeln und glücklichen Kühen liegt das wundervolle Hafenstädtchen San Vicente de la Barquera.

In der langen Strandbucht von San Vicente findet sich fast immer eine schöne Welle

Direkt an der Mole findest du nicht nut den gut sortierten element Surfshop, sondern gleich den ersten Surfspot, der sich an kleinen Tagen hervorragend eignet, um in Spanien surfen zu lernen.

Die örtlichen Surfschulen können dich bei Bedarf mit einem Surfkurs unterstützen und auch wenn das Line-Up in der Hochsaison sehr voll werden kann, ist die Stimmung meistens entspannt, solange jeder Mensch sich an den weltweit gültigen Surfer-Kodex hält (das Board immer festhalten, das eigene Können richtig einschätzen, nicht droppen, etc.).

Die lange Bucht von San Vicente de la Barquera in Richtung des ebenfalls malerisch gelegenen Nachbarortes Oyambre, hat noch den ein oder anderen Peak für dich. Je nach Bedingungen wirst du hier am Playa de Gerra mit Sicherheit eine zu dir passende Welle entdecken und kannst im Line-Up die spektakuläre Postkarten-Aussicht auf die Picos genießen.

Bist du mit deinem Campervan unterwegs, kannst du dich für die Nacht unter anderem auf dem Campingplatz “Oyambre Beach” einquartieren und ein Plätzchen mit grandiosem Ausblick aufs Meer und die umliegende Landschaft ergattern.

Da die Region in den letzten Jahren vor lauter (deutschen) Van-Reisenden explodiert ist und sich leider nicht alle der Natur respektvoll gegenüber verhalten haben, ist die Ära des freien Übernachtens inzwischen vorbei. Viele lokale Bauern haben sich jedoch entschieden, ihre Kuhweiden als Stellplatz für die Nacht zu vermieten und bieten daher die Option für kleines Geld das echte Roadtrip-Feeling weiterzuleben und die Bevölkerung dabei zu unterstützen. Ebenfalls eine große Empfehlung von unserer Seite!

Dreamsea Surfcamp

Umgeben von Wald und der typisch nordspanischen Küstenlandschaft befindet sich das Dreamsea Surfcamp auf dem Campingplatz El Helguero im Hinterland des Oyambre National Parks und damit mitten in einer der landschaftlich schönsten Gegenden Spaniens.

Dreamsea Surfcamp in Kantabrien_Spanien surfen
Das Dreamsea Surfcamp in Kantabrien

Die Surfkurse vom Dreamsea Surfcamp Kantabrien finden am Playa de Oyambre statt. Dieser wunderschöne Surfstrand in der Nähe von San Vicente de La Barquera eignet sich wegen seiner sanften Wellen im Sommer besonders gut für Surfanfänger und Intermedietes.

Auch wegen der besonders geselligen Surfcamp-Atmosphäre und dem wirklich guten Essen, können wir das Dreamsea Surfcamp Spanien jedem Surf- Ein- und Aufsteigen unbedingt empfehlen. Einen ausführlichen Erfahrungsbericht über Dreamsea kannst du in unserer Surfcamp Spanien Review nachlesen.

Elementsurf Surfcamp

Das elementsurf Surfcamp ist wegen seiner strandnahen Lage und der hervorragenden deutschsprachigen Surflehrer eines der besten Surfcamps von ganz Spanien. Entsprechend frühzeitig solltest du dich um einen Platz in dem kleinen, am Playa de Oyambre, gelegenen Surfhaus bemühen.

Elementsurf war eines der ersten Surfcamps in Kantabrien und bietet nicht nur ein tolles Team, sondern auch wirklich gutes Essen (Vollpension) und strukturierte Surfkurse mit erfahrenen Surfcoaches.

Auch wenn so viel Qualität natürlich seinen Preis hat, gibt es bei elementsurf auch für den etwas kleineren Geldbeutel gute Optionen. Wenn du mit einem geräumigen 2er-Zelt auf der fußläufig vom Surfcamp entfernten Campingwiese zufrieden bist, zahlst du in der Nebensaison gerade mal 499 Euro für das komplette Wochenpaket mit Surfkurs, Yoga und Vollpension.

Einen umfangreichen Erfahrungsbericht über elementsurf findest du in unserer Spanien Surfcamp Review

In Asturien surfen

Nach gerade mal 133 km westlich ist die Mission in Kantabrien surfen zu gehen auch schon wieder vorbei und die nächste autonome Region wartet auf dich: das Fürstentum Asturien (“Asturias” auf Spanisch). Und wie es autonome Provinzen in Spanien so an sich haben, wird hier wie im Baskenland nicht nur Spanisch, sondern auch Asturisch gesprochen.

Playa de Andrín in Asturien

Zerklüftete Felsen, wilde Küsten und nach Westen hin eine immer weiter abnehmende Bevölkerungsdichte prägen das Landschaftsbild – und die Wellen. In Asturien surfen zu gehen hebt das Surftrip-Feeling durch seine Wildheit noch mal auf ein neues Level und eine surfbare Welle zu finden gleicht manchmal einem kleinen Abenteuer. Wir haben daher für dich ein paar Tipps, wo du in diesem Teil Spaniens am einfachsten deine Portion Salzwasser abbekommen kannst.

San Antolin

Los geht es in San Antolín, einem absoluten Bilderbuchstrand, den du möglicherweise sogar schon vom Vorbeifahren kennst, liegt er doch direkt neben der Autobahn. Das macht den Surf-Check auf die Schnelle natürlich einfacher, trotzdem lohnt es sich auf jeden Fall immer hier anzuhalten.

Der weiße Sand und die idyllische Flussmündung machen den Playa de San Antolín zu einem echten Bilderbuchstrand

Direkt an einer Flussmündung gelegen, wirst du hier bei wenig Wind und kleinem bis mittleren Swell (2-5ft) aus Nordwesten verschiedene Peaks entdecken. Sowohl Linke als auch Righthander kannst du in dieser ganz besonderen Bucht von Asturien surfen und dabei die bergige Landschaft um dich herum genießen. Trotz seiner einsehbaren Lage ist das Line-Up meistens relativ leer und macht diesen Strand nur noch attraktiver. Den Straßenlärm hört man ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr.

Weiter geht der Surftrip durch grüne Eukalyptus-Wälder und kurvige Straßen. Wenn du mal in Australien unterwegs warst und dieses wilde Land auf der anderen Seite der Erde vermisst, solltest du unbedingt in diesem Teil von Spanien surfen gehen. Hier hüpfen zwar keine Kängurus über die Straße, aber du wirst bestimmt verstehen, was wir meinen.

Playa Vega

Der nächste Stopp zum Surfen heißt Playa Vega und gehört aufgrund seiner Nordnordwest-Ausrichtung zu den konstantesten Beachbreaks der Region. Der Strand erstreckt sich über mehrere hundert Meter und gibt dir dadurch die Chance, dir einen der vielen Peaks passend zu deinem Können herauszusuchen.

Playa Vega in Asturien

Mittlerweile ist Playa Vega sehr bekannt für seine surfbaren Wellen, die zwischen zwei und acht Fuß variieren können, um surfbar zu sein. Strandnahes Parken kann im Sommer ein Problem werden, vor allem wenn du mit einem höheren Van unterwegs bist. Dann ist die Höhenbeschränkung des einzigen größeren Parkplatzes ein echtes Problem.

Im angrenzenden Dorf findest du eine kleine aber feine Auswahl an Restaurants (besonders wenn du gerne Meeresfrüchte isst) und Bars, um den Tag bei einem kalten “cerveza” (“Bier”, falls dir dieses wichtige Wort noch in deinem Spanisch-Vokabular fehlt) direkt am Meer ausklingen zu lassen.

Auf dem nahegelegenen Campingplatz “Camping Playa de Vega” kannst du gemütlich unter Bäumen übernachten und dich ausgeruht mit der Sonne in die ersten Wellen des Tages stürzen. Auch für Vanlifer ist dieser kuschelige Campingplatz durchaus zu empfehlen. Somit löst du auch das Parkplatzproblem.

Gehörst du zu der skatenden Fraktion der SurferInnen hast du entweder schon von diesem magischen Ort gehört oder wir werden dir jetzt einen echten Geheimtipp kredenzen: la Iglesia Skate (zu deutsch: die Skate-Kirche).

Abseits der Küste zwischen Gijón und Oviedo gelegen, lohnt sich der Abstecher auf jeden Fall. Ein spanisches Skate-Kollektiv hat im Ort Llanera eine Kirche in einen Indoor-Skatepark verwandelt und der international bekannte Streetart-Künstler Okudo San Miguel hat aus dem ehemaligen Gotteshaus ein absolutes Kunstwerk gezaubert.

Wenn du hier skaten willst, musst du dich im Voraus online anmelden und momentan hat die Kirche wegen Umbauarbeiten leider geschlossen, aber vielleicht hat sich das schon wieder geändert, wenn du das nächste Mal in Asturien surfen bist.

Xago

Zurück an der Küste nehmen wir dich mit nach Xago. Ein Strand, der zwar in der Nähe der Industriestadt Avilés liegt (wenn du auf alten Industriecharme stehst, auf jeden Fall einen Ausflug wert), aber dennoch keine hohe Wasserverschmutzung aufweist oder urbanes Flair ausströmt. Im Gegenteil: der auch bei Vanlifern sehr beliebte Playa de Xago ist ein wahres Naturschmuckstück.

Auch im Sommer ein echter Swell-Magnet – Playa de Xago in Asturien

Der nach Westen hin ausgerichtete Strand begeistert Locals und Surfreisende gleichermaßen durch unzählige Peaks und sehr konstante Beachbreaks. Der Spot kann durch die Stadtnähe und die gute Wellenqualität durchaus auch mal voller werden, dennoch verteilen sich die Surffreunde meistens gut auf die verschiedenen Line-Ups.

Geschützt vor den im Sommer häufigen Nordost-Winden, kannst du an diesem Strand in Spanien surfen gehen, wenn die Wellen an den umliegenden Spots zu klein sind. Parken ist tagsüber kein Problem und nach einer wunderschönen Surfsession kannst du dir problemlos an einer der Strandduschen das Salzwasser aus den Augen waschen.

Auf dem Weg nach Galicien kannst du mit ein bisschen Abenteuer-Spirit noch viele andere Surfspots entdecken. Zu viel wollen wir an dieser Stelle aber nicht verraten, gehört die Suche und das Entdecken doch einfach zu jedem Surftrip dazu!

In Galicien surfen

Wenn dich dein Spanien Surftrip bis in den äußersten Nordwesten der iberischen Halbinsel geführt hat, bist du definitiv etwas länger unterwegs und hast auf dem Weg wahrscheinlich schon einige schöne Strandbuchten mit deinem Surfboard erkundet. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass dich die Schönheit der wilden Landschaft Galiciens noch mal auf eine ganz andere Weise in ihren Bann ziehen wird.

Der Beachbreak von Valdoviño bei Offshore-Wind

Ob sich die weite Reise nach Galicien für dich aber auch surftechnisch lohnt, hängt zum einen davon ab wie resilient du gegenüber regnerischem Wetter und kaltem Wasser bist und zum anderen, wie vertraut du mit dem Lesen und Interpretieren der Surf Forecast bist.

Schließlich ist es eine Wissenschaft für sich, die jeweilige Wind- und Wellenvorhersage mit den vielen unterschiedlich ausgerichteten Surfbuchten Galiciens so abzugleichen, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um die passende Welle für dein Surflevel abzugreifen.

Aber auch, wenn du noch nicht über diese Skills verfügst, kannst du als Surfanfänger in Galicien auf deine Kosten kommen, sofern du dich auf ortskundige Surfcoaches verlassen kannst, die dich zu den passenden Surfspots mit den besten Bedingungen zum Surfen lernen mitnehmen.

Für alle Surfer, die schon über etwas mehr Erfahrung verfügen und auf eigene Faust in Galicien surfen gehen wollen, bietet sich eine Vielzahl an Möglichkeiten. Denn die zerklüftete Küste zwischen Asturien und Portugal hat auf so gut wie jede Swell- und Windrichtung die passende Antwort. Ob starker Westwind bei kleinem Nordswell oder kräftiger Nordostwind bei großem Westswell – die Wellen in Galicien enttäuschen nur selten, zumindest, wenn du dich vor Ort irgendwann mal richtig gut auskennst.

Valdoviño

Eine sichere Bank für alle Surflevels ist die nach Norden ausgerichtete Strandbucht von Valdoviño. An dem etwa 3,5 km langen Beachbreak findest du auch in den swellärmeren Sommermonaten fast immer einen surfbaren Peak. Bei Westswell und dem im Sommer typischen Nordostwind sind die nahe gelegenen Surfspots San Xorxe oder Doniños eine gute Alternative.

Besonders in Doniños solltest du dich vor dem wilden Gebaren einiger Locals in Acht nehmen. Das gelingt am besten, indem du den Hauptpeak am nördlichen Ende des Strandes meidest und dein Glück an einer weiter südlich gelegenen Sandbank versuchst.

Das Camino Surfcamp

Das Camino Surfcamp in Valdoviño bietet dir die besten Voraussetzungen dafür, die passenden Surfspots für dein Surflevel zu finden und schnelle Fortschritte auf dem Surfboard zu machen.

über deri Kilometer lange Surfstrand von Valdovino
Surfkurs vom Camino Surfcamp am Beachbreak von Valdoviño

Alle Details und einen persönlichen Erfahrungsbericht über das Camino Surfcamp kannst du in unserer Surfcamp Spanien Review nachlesen.

In Andalusien surfen

Wenn die kalten Herbst- und Winterstürme über die Nordküste Spaniens hinwegfegen und an Land und Wasser für ungemütliche Verhältnisse sorgen, empfiehlt es sich, in das etwa 1000 km weiter südlich gelegene Andalusien auszuweichen.

Zwischen Tarifa und Cadiz erwarten dich nicht nur deutlich wärmeres Wasser und mehr oder weniger ganzjährig angenehmes Klima, sondern auch eine Vielzahl an Surfstränden, die besonders im Herbst und Frühjahr ideale Bedingungen bieten, um in Spanien surfen zu lernen.

El Palmar

Der mit Abstand bekannteste Surfspot Andalusiens ist El Palmar. Neben der einzigartigen Beachbar- Surf- und Strandkultur überzeugt das kleine Strandörtchen vor allem in der Nebensaison mit den passenden Wellen für Surfanfänger sowie mit einigen ausgezeichneten Surfcamps, von denen das deutsche A-Frame Surfcamp wohl das Bekannteste sein dürfte.

Longboarder in El Palmar

Super praktisch: die A-Frame Surf Webcam macht den Spotcheck von der heimischen Couch aus möglich.

Allgemeine Surf-Reisetipps

Zum Abschluss unserer langen Liebeserklärung an die Nord- und Südküste Spaniens wollen wir dir an dieser Stelle noch ein paar generelle Surfreise-Tipps mit auf den Weg geben. Die wohl größte Frage, die sich dir vermutlich beim Planen deines Spanien Surftrips stellen wird, ist die Art und Weise des Herumreisens.

Willst du nicht nur in einem Surfcamp oder an einem Surfspot bleiben, sondern an möglichst vielen verschiedenen Orten in Spanien surfen gehen, empfehlen wir dir mit einem Campervan das Land zu erkunden – eine der für uns schönsten Arten des Reisens.

Ausblick aus dem Campervan in Kantabrien

Auf diese Weise kommst du sehr unkompliziert auch an abgelegenere Surfspots und kannst auf den vielen Campingplätzen und Camping-Bauernwiesen zum Teil grandiose Aussichten aufs Meer genießen. In einigen Surfcamps wie z.B. bei elementsurf kannst du dich für deinen Surfkurs sogar auf die campeigene Wiese stellen.

Falls du keinen eigenen Bus besitzt, stellt die Plattform PaulCamper eine interessante Option dar (auch für Van-Besitzer eine super Adresse), denn hier kannst du dir von Privatmenschen einen Camper mieten und dabei individuell entscheiden, wie viel Komfort du dir wünschst.

Wenn du dir die lange Anfahrt mit dem eigenen Fahrzeug sparen möchtest, ist Bilbao im Norden Spaniens ein guter Startpunkt. Hier findest du immer wieder direkte und günstige Flugverbindungen aus Deutschland und der Vanverleih Roadsurfer hat in dieser Stadt einen Standort, sodass du von dort aus deinen Surf-Roadtrip ganz unkompliziert beginnen kannst.

Wie bereits erwähnt, hat der Van-Tourismus in Spanien in den letzten Jahren extrem zugenommen, teils mit negativen Folgen für Land und Menschen. Daher denk bitte immer daran, deinen Müll mitzunehmen und die Natur und Locals zu respektieren.

In vielen Cafés kannst du für unter einem Euro einen leckeren Cortado (spanischer Espresso mit Milch) genießen und dann zufällig auch gleich die Toiletten auschecken, kommt einfach besser an als auf dem nahegelegenen Feldweg (alles schon gesehen). Außerdem sollte eine eigene Trenntoilette heutzutage eigentlich ganz selbstverständlich zur absoluten Grundausstattung deines Campervans zählen!

Wenn das Vanlife nicht so dein Ding ist, gibt es wunderschöne Hostels und Surfcamps in der Nähe vieler bekannter Surfspots. Einen guten Überblick bekommst du in unserer umfangreichen Surfcamp Spanien Review.

Fazit

Wer in Spanien surfen geht, kann das ganze Jahr über aus dem Vollen schöpfen. Während für Winterflüchtlinge die Kanaren und Andalusien mit einem echten Wohlfühlklima und beständigen Wellen warten, bietet sich für einen ausgedehnten Surf-Roadtrip im Sommer die nicht nur landschaftlich spektakuläre Nordküste Spaniens zwischen Baskenland bis Galicien an.

Gleiches gilt für die unterschiedlichen Surflevels. Wenn du in Spanien surfen lernen möchtest, lohnt sich im Frühjahr oder Herbst zum Beispiel der lange Surfstrand von El Palmar, wohingegen fortgeschrittene Surfer zur gleichen Zeit vor allem in Kantabrien, im Baskenland, Asturien oder Galicien die passenden Wellen finden dürften.

Ein Beitrag von Sarah Zahn und Julian Siewert

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