Shortboard surfen: Was du als Surfer können solltest, um auf ein Shortboard zu wechseln

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Geschrieben von Julian

Shortboard surfen – vielen frischgebackenen Wellenreitern brennt dieses Thema besonders unter den Nägeln. Nicht umsonst dreht sich in vielen Surf-Foren und Facebook-Gruppen scheinbar alles nur um diese Frage:

Wann kann ich endlich von meinem klobigen Anfängerbrett auf ein schickes Shortboard wechseln?

Speed generieren mit Shortboard Mit dem Softboard im Weißwasser rumzurutschen war schließlich nicht der Grund, aus dem die meisten Wellenfans mit dem Surfen angefangen haben. Vielmehr ist es der Wunsch, so schnell wie möglich mit einem stylischen Shortboard die Wellenwände entlang zu jagen – so wie all die anderen Surfer auch.

Denn erst mit einem Shortboard beginnt das eigentliche Surfen – zumindest in den Köpfen vieler Nachwuchssurfer mit Hang zum Heldentum!

Shortboard surfen: Der Weg dorthin ist lang

Es ist die natürlichste Sache der Welt und ich kann es total nachvollziehen: Nach dem ersten erfolgreich absolvierten Surfkurs verlieben sich viele Hals über Kopf in das Spiel mit den Wellen und möchten sich so schnell wie möglich die erste eigene Flinte kaufen – am liebsten ein buntes Shortboard, das auch optisch richtig was hermacht!

Leider muss ich an dieser Stelle ein wenig auf die Euphorie-Bremse treten. Denn auch wenn das Surfen mit einem Shortboard so spielend leicht aussieht, ist der Weg dorthin oft lang. Mehr als zwei bis drei Wochen kommen die meisten landlocked Surfer nämlich nicht in den Genuss von guten Wellen – pro Jahr wohlgemerkt.

Um sich in dieser begrenzten Urlaubszeit ein Surf-Niveau zu erarbeiten, bei dem der Umstieg auf ein Shortboard wirklich Sinn macht, braucht es schon besondere Anstrengungen – vor allem aber das richtige Surfboard und viel Geduld.

Surferin mit ShortboardUm es vorweg zu nehmen: Viele schaffen diesen Schritt erst nach Jahren – wenn überhaupt.

Oder sie wechseln viel zu früh auf das kleine, wackelige Sportgerät, was der Entwicklung ihrer Surfskills allerdings eher im Wege steht und dem aufkeimenden Selbstbewusstsein im Lineup einen kräftigen Dämpfer versetzen dürfte.

Über kurz oder lang führen solche Fehleinschätzungen viel zu oft zu Frustration und Selbstzweifeln. Der einstige Spaß am Surfen bleibt letztendlich auf der Strecke.

Damit genau das nicht passiert, sondern dir die Freude am Sport der Könige weiterhin erhalten bleibt, möchte ich dir nun gerne die wichtigsten Fakten zum Thema Boardform, Surfskills sowie meine eigenen langjährigen Erfahrungen beim Shortboard-Surfen mit auf den Weg geben.

Mit welchem Surfboard surfen lernen?

Die Wahl des richtigen Surfboards ist wie gesagt endscheidend für die kontinuierliche Verbesserung deiner Surfskills.

Welches Board das passende für dich ist, hängt ab von vielen Faktoren: Die Form der Welle ist genauso endscheidend wie deine körperlichen Voraussetzungen – also deine Größe, Gewicht und aktueller Trainingszustand sowie dein Surflevel, Erfahrungen und Alter.

Wenn du beim Surfen lernen wirklich Fortschritte machen möchtest, solltest du aber nicht einmal im Traum daran denken, mit einem Shortboard zu starten.

Ich verstehe ja, dass ein Mini-Malibu nicht den gleichen Charme-Faktor hat, wie ein Shortboard. Aber dein erstes Surfboard solltest du wirklich nur nach den Fahreigenschaften aussuchen und nicht nach der Optik, selbst wenn es dir schwerfällt.

Welches Surfboard für den Anfang?

Für blutige Surfanfänger, die erstmal nur im Weißwasser üben möchten, führt an den typischen Schulungsbrettern der Surfschulen leider kein Weg dran vorbei. Fast immer beginnen Surfanfänger daher auf einem Softboard oder anderen vergleichbar großen Brettern, die auf Sicherheit und Fahrstabilität ausgelegt sind. Das Verletzungsrisiko ist bei Softboards einfach am geringsten, weil der weiche Schaum alle Stöße abfedert und die biegsamen Finnen vor üblen Fin-Cuts schützen.

Surfkurs mit SoftboardIn Sachen Wendigkeit und Fahrfreude rangieren Softboards allerdings ganz am Ende der nach unten offenen Spaß-Skala. Wenn du dich halbwegs geschickt anstellst, ist die Lehrzeit auf dem Softboard aber auf wenige Tage bis maximal eine Woche begrenzt.

Sobald du die ersten Take-Offs in der grünen Welle vorweisen kannst, ist es an der Zeit auf ein deutlich leichteres und dynamischeres Mini-Malibu zu wechseln, mit dem du dich nun auch an die ersten Turns herantasten kannst.

Grüne Welle surfen mit SofboardMini-Malibus verfügen über eine runde Nose und sind mit einer Länge von 7 bis 8 Fuß immer noch sehr Kippstabil. Durch das große Volumen ermöglichen sie eine hohe Wellenausbeute und versprechen somit auch die größten Lernerfolge.

Allgemein gilt, dass dein Surfboard zum Surfen lernen etwa 30 bis 50 cm länger sein sollte als deine Körpergröße – also im Normalfall zwischen 7,2 und 8,2 Fuß. Außerdem erleichtert eine breite und in jedem Fall runde Nose das Anpaddeln der Wellen enorm.

Damit lassen sich auch sanfte Sommerwellen leichter anpaddeln und das Board verzeiht bereits beim Take-Off viel mehr Fehler. Auch deine effektive Boardtime ist größer, weil du im Endeffekt deutlich mehr Zeit mit den Füßen auf dem Brett als paddelnd im Weißwasser verbringst.

All das bringt dich nicht nur schneller voran sondern macht am Ende auch viel mehr Spaß!

Mini-Malubu und FunboardsWenn du dir weiterhin unsicher bist, welche Boardformen für dich in Frage kommen, kann ich dir auch die Größentabellen der Boardhersteller empfehlen, die dir eine gute Orientierung geben, welches Surfboard am besten zu deinen Körpermaßen passt.

Dieser Surfboard Ratgeber von Blue Tomato zeigt dir z.B. das beste Volumen für dein Surfboard in Abhängigkeit von deinem Körpergewicht sowie deinem Fitness- und Surflevel. Auch die unterschiedlichen Shapes, die für die Wahl des richtigen Surfboards entscheidend sind, werden in dem Guide erläutert.

Was ist eigentlich ein Shortboard?

Als Shortboard wird in der Regel ein extrem kurzes Board verstanden, das viel Speed zum Angleiten benötigt und sein volles Potenzial an Drehfreudigkeit und radikalen Manövern in mittelgroßen, steilen Wellen entfalten. Ein typisches Shortboard ist etwa 5,8 bis 6,8 Fuß lang und durch sein sehr geringes Volumen sowie eine Spitze Nose gekennzeichnet.

Für alle, die es noch nicht wissen: Die Maße von Surfboards werden allgemein in Fuß (1 Fuß = 30,48 cm) und Zoll (1 Zoll = 2,54 cm) angegeben. Wenn auf deinem Shortboard 6´2″ × 18 ⅔” × 2 ⅜” draufsteht, heißt das beispielsweis, dass es eine Länge von 6 Fuß und 2 Zoll, eine Breite von 18 ⅔ Zoll und eine Dicke von 2 ⅜ Zoll hat.

Welche Nachteile hat ein kurzes Surfboard?

Durch die schmale Nose und das insgesamt geringe Board-Volumen ist ein Shortboard leider auch sehr instabil. Das Anpaddeln und Abreiten von drucklosen Sommerwellen ist daher oft mit viel Kampf und Krampf verbunden.

Aufgrund des geringen Auftriebs kommst du mit einem Shortboard erst sehr spät in die Welle. Wenn du die hohe Kunst des Shortboard Surfens erlernen willst, musst du dich daher auf steile und wackelige Take-Offs einstellen, die dir wenig Zeit lassen und ein perfektes Timing erfordern.

Mit einem kleinen Surfboard zu spät in der WelleEin Shortboard fängt nur langsam an zu gleiten und hört schnell wieder damit auf, sobald der Schub der Welle nachlässt. Um das zu verhindern, musst du deine Fahrlinie stets entlang der steilsten Wellen-Sektion wählen oder den nötigen Speed mit schnellen Turns oder Rail-To-Rail-Bewegungen selber generieren. Klingt kompliziert? Ist es auch – zumindest am Anfang.

An einem typischen Surftag in Europa mit durchschnittlichen Bedingungen, eignen sich nur die wenigsten Wellen für einen langen Ritt auf dem Shortboard. Du musst also schon gut hinschauen, die Wellen lesen können und dir nur die besten Exemplare herauspicken. Deine Boardtime ist somit insgesamt deutlich geringer, als wenn du mit einem Mini-Malibu oder Funboard auf Wellenjagt gehst.

Außerdem erfordert das Shortboard surfen ein deutlich höheres Fitness-Level und regelmäßige Paddelroutine – beides nicht gerade die genuinen Mitbringsel eines landlocked Surfers, der nur für ein paar Wochen im Jahr ins Wasser kommt.

Radikales Manöver mit kleinem SurfbrettWarum sich ein Shortboard trotzdem lohnt?

  • Weil das Surfgefühl mit einem Shortboard einfach einmalig ist und sich surfen plötzlich anfühlt wie fliegen.
  • Weil es sich viel einfacher duckdiven lässt und du schneller ins Lineup kommst.
  • Weil es unglaublich wendig ist und auf die kleinste Gewichtsverlagerung sofort reagiert.
  • Weil es wie Butter durch die Wellen gleitet.
  • Weil dir endlich radikale Turns und Tricks gelingen, von denen du vorher nur träumen konntest.
  • Weil sich ein Shortboard viel leichter tragen und transportieren lässt und sogar auf die Rückbank im Mietwagen oder Taxi passt.

Der Umstieg aufs Shortboard: Diese Surfskills solltest du drauf haben

Damit das Projekt Shortboard für dich ein glückliches Ende findet, solltest du folgende Fähigkeiten beherrschen:

  • solide Paddel-Power, um dich im Lineup richtig zu positionieren
  • schnelle Take-Offs in der grünen Welle
  • sichere Buttom- und Top-Turns
  • erste Erfahrungen mit Rail-To-Rail-Moves, um mit deinem Körper Speed zu generieren
  • Gute Brettkontrolle, um das Shortbord sicher im steilen Bereich der Wellen zu halten
  • Die Fähigkeit Wellen zu lesen
  • die Bereitschaft, den Großteil der Wellen an dir vorbeiziehen zu lassen, weil sie sich für dein Shortboard nicht eignen

So war es bei mir

Meine Surferkarriere startete im Sommer 1998. Nach einem fünftägigen Schnupperkurs an der französischen Atlantikküste auf einem klassischen Softboard ging es ein Jahr später für drei Monate nach Kalifornien, wo ich bei einer Gastfamilie direkt am Pazifik mein Englisch aufpolieren sollte. Tatsächlich war ich aber die meiste Zeit mit meinem vom Nachbarn geborgten Mini-Malibu in den Wellen unterwegs.

Für den ersten mehrwöchigen Bulli-Surftrip entlang der europäischen Atlantikküste kaufte ich mir dann im Sommer 2001 ein gebrauchtes Shortboard, mit dem ich auf Anhieb erstaunlich gut zurechtkam.

Shortboard surfen auf FuerteventuraAusschlaggebend für diesen reibungslosen Übergang waren sicher die drei Monate in Kalifornien, in denen ich fast täglich surfen war. Wenn auch du dich möglichst schnell vom Anfänger-Niveau auf ein shortboard-taugliches Surflevel katapultieren möchtest, kann ich dir eine mehrmonatige Auszeit direkt am Surfspot also unbedingt empfehlen.

Shortboard kaufen oder leihen?

Bevor du dich nun dazu entschließt, ein Shortboard zu kaufen, würde ich dir erstmal dazu raten, verschiedene Shortboard-Shapes auszuleihen, um die Fahreigenschaften in den Wellen zu testen. So bekommst du am besten ein Gefühl dafür, welches Board dir am ehesten liegt. Wenn du dein Lieblingsboard nach mehreren Testläufen gefunden hast, notier dir am besten die Maße und gehe damit zum Shaper oder informiere dich in einem Surf Shop.

Ein neues Shortboard kostet in Europa in der Regel zwischen 400 und 600 Euro. Bei besonders leichten und stoßfesten Materialien wird aber auch schon mal an der 1000 Euro-Marke gekratzt.

Eine gute und preiswerte Alternative ist daher auch die Wahl eines gebrauchten Surfboards. Bevor du dir aber an der nächsten Straßenecke einen gelben Hobel mit undichten Stellen andrehen lässt, informiere dich lieber vorher, was es bei der Suche nach einem guten Second Hand Surfboard alles zu beachten gibt.

Fazit

Für die ersten Basis-Manöver und sauberen Turns in der Welle ist ein Shortboard nicht nötig und meistens sogar eher hinderlich. Wenn du gerade auf der Suche nach einem eigenen Board bist und damit liebäugelst, auf ein Shortboard zu wechseln, ist ein Mini-Malibu in den meisten Fällen wohl das Richtige für dich.

Außerdem solltest du die folgenden vier Grundregeln beherzigen:

  • Wähle dein Surfboard nach deinem Surflevel und nicht nach der Optik
  • Dein neues Surfboard sollte sich nicht deutlich von Größe und Volumen deines letzten Surfbretts unterscheiden
  • Nur ein Surfbrett auf dem du viel stehst bringt dich weiter
  • Ein Shortboard sollte nur in die engere Auswahl kommen, wenn du das Surfen in deinen Alltag integrieren kannst und das ganze Jahr über regelmäßig ins Wasser kommst

Weiter nützlichen Tipps für den Surfboard-Kauf findest du auch in diesem umfangreichen Surfboard Ratgeber.

Und was sind deine größten Herausforderungen auf dem Weg zum Shortboard-Surfer? Schreibe sie einfach in die Kommentare und ich helfe dir gerne weiter!

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Ein Beitrag von

Julian

Ich bin Julian und seitdem ich Anfang 2015 mein Boardbag gepackt und meinen festen Job in Deutschland aufgegeben habe, ist Surfen mein Leben und der Ozean mein Zuhause.

23 Gedanken zu „Shortboard surfen: Was du als Surfer können solltest, um auf ein Shortboard zu wechseln“

  1. hi julian

    kurze frage ich habe mir vor einem jähr das Pudel jumper 5.7 gekauft und surfe das board schon sehr gut ich bin momentan in Hawaii und spiele mit dem Gedanken mir ein board mit weniger auftrieb zu kaufen, das Psychokiller von lost in 5,6 mit 27.25 L ich bin 1.80 gross und bin mir nun unsicher ob das board nicht doch zu kurz ist. was denkst du gibt es zu kurz überhaupt?

    aloha from Hawaii

    Antworten
    • Hallo Simon,

      solche Ferndiagnosen sind generell immer etwas schwierig, zumal es bei dir ja nur um eine geringe Veränderung geht. Aber ohne dich surfen zu sehen, kann ich da seriös wenig bis gar nichts zu sagen.

      Mir ist auch nicht klar, was dich an deinem aktuellen Board überhaupt stört und warum du meinst, dass das neue Wunschobjekt besser zu dir passt.

      Grundsätzlich tendieren aber die meisten Surfer, die nicht am Meer leben, und somit nicht regelmäßig in die Wellen kommen dazu, sich ein viel zu kleines Board zu kaufen. Darunter leidet dann als erstes die Wellenausbeute und somit stagnieren auch die Fortschritte beim Surfen.

      Hoffe das hilft dir schon mal weiter.
      Viele Grüße, Julian

      Antworten
  2. Hallo Julian,

    Vielen Dank für deine schnelle Antwort.
    Ja weil ich noch nie mit diesem Board im Meer gesurft bin und es doch recht viel kürzer
    ist als die Boards die ich bisher gesurft habe 🙂 Das gute an dem Board ist das es gem.
    Hersteller fast unzerstörbar ist. im Werbe-Video für das Board fahren Sie mit einem Pick up drüber hehe
    also sollte der Flugtransport kein Problem sein 🙂

    Gruss Joe

    Antworten
    • Darüber würde ich mir erstmal nicht allzu viele Gedanken machen. Das Volumen ist wichtiger als die Länge und da liegst du als Intermediate mit über 40 Litern auf jeden Fall im grünen Bereich! Wenn es überhaupt nicht passen sollte, kannst du dir notfalls vor Ort immer noch ein Board mieten.

      Antworten
  3. Hallo Julian,
    kleine Frage ich habe jetzt auch scho ein paar Trips gemacht Marokko / Cali / Spanien
    wo ich immer ein Board gemietet habe Mini-Malibu 8′ und nun will ich im Dezember für 2 Wochen nach Fuerteventura. Da ich hier in der Schweiz viel im Fluss surfen gehe, habe ich 2 Boards und ich wollte dich
    fragen ob du meinst das es sich lohnt das eine mitzunehmen Lip TEch Puddle Jumper 5’11 mit 42 Liter Volumen.
    Vielen Dank für deine Meinung

    Gruss Joe

    Antworten
    • Hey Joe,

      weshalb sollte es sich nicht lohnen? Wenn du mit dem Board ansonsten gut klar kommst und es auch mal im Meer ausprobieren möchtest – warum nicht. Ausreichend Volumen hat es ja!

      Für den Flugtransport musst du halt noch mal ca. 100 Euro inkl. Hin-und Rückflug rechnen und gut verpacken solltest du es auch. Dafür findest du in diesem Artikel noch einige Tipps.

      Alohas und viel Spaß auf Fuerte, Julian

      Antworten
  4. Herbst Swell ist angerollt. Heute waren mal ausnahmsweise mehr Short- als Longboarder im Wasser und ich mit dem Mercedes dabei. Notgedrungen da ich gestern mein 7S superfish im shore break angedötscht hatte. Joh, ich würde sagen, läuft 🙂
    Cheers, Natalie

    Antworten
  5. Ja, Mercedes, das hatte ich auch gedacht, und befuerchtet es werden eher „Perlen vor die Saeue“ :-). Ich habe als Ex landlocked Surfer (und ein bisschen Bewegungs-Legastheniker bin ich auch) Jahre gebraucht um mich bei 2 bis maximal 3 Surfwochen pro Jahr im unteren intermediate level zu etablieren.

    Das foerdert das Selbstbewusstsein und die Technik nicht besonders, bad habits hatte ich auch mit der Zeit entwickelt und bevor ich vor einem Jahr dauerhaft nach NZ ging konnte ich sogar 12 Monate ueberhaupt nicht surfen.

    Jetzt habe ich also ein komplettes Jahr am Meer verbracht, Surfen ist, im positiven Sinne, Teil meines Alltags geworden. Wenn man also fast taeglich auch teils bei eher unguenstigen Bedingungen surfen geht, dann moechte man z.B. bei der Auswahl des wetsuits keine Kompromisse machen und mit dem neuen Board werde ich versuchen das Beste aus den eher flachen Southland Wellen herauzuholen. Die Motivation ist da! Hier down South sind eher die Malibu und Longboarder in der Ueberzahl, wir haben wenig steile und schnelle Wellen, aber mein Trip ans East Cape der Nordinsel war sehr inspirierend: Da wimmelt es von Fish- und Shortboardern die jenseits der 60 und teils mit ueber 70 Jahren richtig rippen! Und das mit kuenstlichen Hueften und shoulder replacements – von Gemuetlichkeit war da keine Spur!!

    Natuerlich ist es bis dahin noch ewig hin, aber ich bin auch keine 20 mehr, sondern 36 und so etwas zeigt mir dass meine angestrebte Shortboard „Karriere“ nicht mit 45 zu Ende sein muss. Und ich hab noch nie so viele enthusiastische Reviews ueber ein Board gelesen. Ob es sich fuer mich auch auszahlt (spaetestens im Urlaub auf Bali?) werde ich dich wissen lassen, am Willen soll es nicht scheitern.
    Ka kite ano aus Southland, NZ
    Natalie

    Antworten
    • Hahaha na Perlen vor die Säue wird´s hoffentlich nicht werden 😉

      Wow, da hast du dich ja richtig reingehängt über all die Jahre – Respekt! Aber hat sich ja offensichtlich auch gelohnt…

      Und ja, ich bin auch immer wieder freudig überrascht wenn ich in den klassischen Surfnationen all die älteren Herrschaften auf ihren kleinen Flinten abgehen sehe wie Schmidts Katze – das macht einfach nur Lust auf langanhaltende Surferfreuden bis ins hohe Alter!
      Seniorenresidenz direkt am Surfspot wäre dann der nächste Schritt 😉

      Abracos do Rio!

      Antworten
  6. Hallo Julian,
    wieder mal ein richtig guter informativer Artikel – der guide von bluetomatoes ist wirklich hilfreich! Ich bin die letzten Wochen neben der Arbeit an 5-6 Tagen die Woche gesurft, mein dickes voluminöses 6.8 Superfish fühlt sich geschmeidig an, aber nach einigem Überlegen habe ich mich doch entschlossen meine geliebte comfort zone zu verlassen und den Schritt aufs Shortboard zu wagen.

    Den Bottom Turn mache ich nicht mehr so verspätet wie früher, die turns sind flüssiger geworden und nach einer Privatstunde mit einem erfahrenen Instructor, der mir versicherte dass ich cutbacks fahre (was mir nicht wirklich bewusst war!) habe ich mir gedacht jetzt oder nie!

    Es ist zwar kein „Streichholz“ geworden sondern ein chunky Hypto Crypto in 5.9, aber ich bin nunmal nicht die kraftvollste Paddlerin, wirklich steile Wellen habe ich hier zu Hause auch nicht. Ich denke, es wird trotzdem deutlich anders sein als mein dickes Fish, wahrscheinlich eine Herausforderung aber auch nicht völlig unmöglich den Übergang zu schaffen.

    Leider habe ich mich nicht getraut es gleich nach dem Kauf an einem steinigen Riff (bei Gisborne) auszuprobieren und nächste Woche ist erstmal Nachtdienst angesagt….aber danach!
    Ich bin voller Zuversicht 🙂
    Cheers aus Southland, NZ
    Natalie

    Antworten
    • Hallo Natalie,

      schön, dass dir mein Artikel weiterhelfen konnte!

      Ich finde auch, dass der Board-Guide von Blue Tomato bei der Wahl eines geeigneten Surfbaord wirklich hilfreich ist.

      Lustig, dass du dein Können auf dem Board eher unterschätzt hast und dich erst dein Surfcoach darauf hinweisen musste, was du schon alles drauf hast! Bei den meisten Surfern ist das genau umgekehrt und der Schritt zum Shortboard erfolgt genau deshalb viel zu früh.

      Offenbar folgst du ja auch meiner im Fazit genannten Grundregel, dass ein Shortboard in den meisten Fällen nur Sinn macht, wenn das Surfen in den Alltag integriert werden kann und das ganze Jahr über regelmäßig gesurft wird. Das sollte in NZ ja grundsätzlich möglich sein.

      Wow da hast du dir ja gleich mal einen fetten Mercedes gegönnt 😉 Berichte doch mal wie er sich so fährt…

      Alohas aus Rio!

      Antworten
  7. Hallo Julian,

    sehr interessanter Beitrag in dem ich mich absolut wiederfinde. Ich denke ich bin der typische, deutsche Urlaubs-Surfer. Seit 2008 surfe ich vielleicht 2-3 Wochen im Jahr. Habe mich in Surfcamps kontinuierlich vom 8′ Mini-Malibu (mein Surfcamp-Einsteiger-Board) zu einem 6′ 4″ Funshape (mit relativ viel Volumen) heruntergearbeitet. Habe auf Bali ein 2 Wochen altes Brett für umgerechnet 130 Euro einem abgereisten Camp-Gast abgekauft und konnte es sogar umsonst mit nach Deutschland nehmen, weil beim Flug ein Sportgepäck inklusive war. Ich hatte noch auf Bali meine bisher besten Surfsessions mit dem neuen Board. Vorallem die Wendigkeit des kürzeren Boards hat sich großartig angefühlt und war ein ganz neues Surferlebnis für mich.

    Auf dem Frankreich-Trip im Jahr danach (Sommer) war es allerdings aufgrund zu kleiner Wellen dann schon eher ungeeignet. Letztes Jahr habe ich es gar nicht zum Surfen geschafft und für den Kalifornien-Road-Trip in diesem Jahr sind zwar einige Surf-Stops geplant aber mein Brett werde ich wegen des Transports (im Flugzeug und Mietwagen) nicht mitnehmen.

    So hängt es jetzt zwar dekorativ an der Wand, wartet aber sehnsüchtig auf den nächsten Einsatz.

    Gruß, Simon

    Antworten
    • Hi Simon,

      ich finde dein Kommentar zeigt sehr gut, wie man sich auch als Urlaubssurfer allmählich vom Surfanfänger zum Intermediate entwickeln kann und dabei Schritt für Schritt auch die Boardlänge bzw. -shape anpasst.

      Deine Entscheidung, nicht immer das eigene Board dabei haben zu müssen, kann ich gut nachvollziehen. Bei kürzeren Trips und hohen Gepäckgebühren lasse ich meine Bretter auch hin und wieder zuhause.

      Neben der Reiseart ist natürlich auch immer die Beschaffenheit der Wellen enorm wichtig für die Wahl des richtigen Boards – so wie bei deinem Frankreich-Trip. Dass man da nicht immer perfekt aufgestellt sein kann, gehört als typischer Urlaubssurfer leider einfach dazu. Ansonsten müsstest du immer mit 3-4 verschiedenen Boards durch die Gegend touren.

      Schön Grüße und danke fürs Teilen deiner Erfahrungen,
      Julian

      Antworten
  8. Hi Julian,

    Danke für Deinen Beitrag. Sehr interessant. Er hat aber bei mir eine Fragen aufgeworfen. Vielleicht kannst Du mir da weiterhelfen. Ich habe im Sommer mit dem Surfen begonnen. Zwei Wochen auf Fuerteventura. Im Dezember war ich noch mal eine Woche da und in zwei Wochen geht es wieder für eine Woche rüber. Du schreibst, wer sich nicht ganz blöd anstellt, kann nach ein paar Tagen auf ein Hardboard wechseln. Nun, ab dem ersten Tag habe ich gestanden und mittlerweile bin ich sehr sicher auf dem Softboard. Ich habe meine bisherigen drei Surfwochen nur auf dem Softboard verbracht und so dürfte es auch jetzt wieder laufen, denn in der Surfschule wird auf Softboards gesurft. Es gibt zwar auch Hardboards, aber es ist eher die Ausnahme, das man eins bekommt. Alleine schon, weil Surfschulen nicht darauf ausgelegt sind, für alle Surfschüler verschiedene passende Hardboards auf Lager zu haben.

    Ich würde gerne verschiedene Hardboards ausprobieren, aber ich weiß gar nicht, wo ich verschiedene, obendrein für mich passende Boards leihen könnte. Und es ist auch ein Zeitproblem. Nach Deinem Beitrag bekam ich den Eindruck, es könnte sinnvoller sein, mir jetzt auf Fuerte doch direkt ein Board zu kaufen. Die Frage ist nur, welche in Betracht kommen.

    Mit dem Softboard ist das Paddeln und Aufstehen auch bei grünen Wellen kein Problem. Ich steige vom Board auch nicht mehr ab. Ich wollte nun mal langsam die Turns angehen, was mit dem Softboard aber nicht so einfach werden dürfte. Meine Fitness ist generell ziemlich gut und ein paar Wochen vor Surftrips trainiere ich noch spezielle Surffitness. Ich bin 1,86 m bei 82 Kilo.

    Was würdest Du für konkrete Boards und Maße empfehlen? Mir scheint, ein Malibu oder Funboard zumindest meiner Größe (6,2) vielleicht aber besser 7 Fuß oder sogar ein bisschen länger mit 40 bis 45 Liter Volumen und runder Nose wäre gut. Fishs finde ich auch sehr interessant, aber die haben keine runde Nose und könnten vielleicht schon ein Schritt zu weit sein. Was meinst Du? Was für Optionen habe ich?

    Antworten
    • Hi Jan, freut mich, dass mein Blogpost dir weiterhelfen konnte.

      Zu deinen Fragen: Ob Hardboard oder Softboard ist eigentlich egal, sofern sich Shape und Volumen ähneln. Grundsätzlich ist die Chance, dich zu verletzten auf einem Softboard einfach niedriger, weshalb diese von vielen Surfschulen bevorzugt werden.

      Nach insgesamt drei Wochen Surfkurs und ersten Erfolgserlebnissen in der grünen Welle, kannst du dich durchaus schon mal auf ein Malibu oder Mini-Malibu wagen. Allerdings würde ich mir an deiner Stelle nicht sofort eins kaufen.

      Suche dir am besten für den nächsten Surfkurs ein Surfcamp raus, dass verschiedene Surfboardtypen im Repertoire hat. Erkundige dich vorab per Mail, wenn du dir unsicher bist. Ansonsten gibt es auf Fuerte ja auch diverse Boardverleiher, bei denen du verschiedenen Shapes und Größen austesten kannst.

      Eine runde Nose würde ich dir in deinem Fall aber unbedingt empfehlen. Bei der Länge würde ich erstmal irgendwas zwischen 7,5 und 8,5 Fuß anpeilen.

      Antworten
  9. Hallo Julian,

    ich habe mir auch Zeit gelassen beim Umstieg. Erst hatte ich ein 6,6 Egg, das ich sehr lange gesurft bin und es auch geliebt habe. Mittlerweile habe ich ein 6,1 Shortboard und seit neustem einen 5,10 Fish.

    Bei meinem neuen Fish hat mich Gero von Fatum super beraten und das Board auf mein Gewicht und meine Größe abgestimmt. Und ich muss sagen, dass ich bei meinem ersten Test im Meer sehr positiv überrascht war, wie einfach mir der Umgang fiel.

    Mir hat es immer sehr geholfen, die Boards vorher im See zu paddeln. Dadurch findet man schnell die richtige Position und gewöhnt sich an die schwereren Paddeleigenschaften.

    Trotzdem hole ich mir auch immer mal wieder gerne ein Longboard oder ein Minimalibu für zwischendurch.

    Grüße, Markus

    Antworten
    • Moin Markus,

      cool, dass du deine Erfahrungen hier mit anderen Surfern teilst. Das hilft oft mehr als wenn ich in den Artikeln meine altklugen Ratschläge gebe 😉

      Das Paddeln im See ist eine Sache, das Boardgefühl und –verhalten in der Welle eine andere. Wenn dir der See-Test geholfen hat, scheint bei dir ja alles gut gegangen zu sein, aber als grundsätzliches Vorgehen greift das meiner Meinung nach etwas zu kurz. Trotzdem ist es sicher besser als gar kein Test.

      Und welche Mitglieder deiner großen Boardfamilie hast du nun mitgenommen nach Sri Lanka?

      Lg Julian

      Antworten
      • Hallo Julian,
        dabei hab ich das 6,1 und den neuen 5,10 Fish natürlich. Meine restlichen Boards habe ich vor der Reise verkauft, um mir den neuen Fish leisten zu können. War kein fehler. Macht richtig Spaß.
        Ach ja, mein erster Artikel ist heute online gegangen. Vielleicht hast ja Lust zu erfahren, wie es bei mir zu all Dem kam.
        Grüße und dir eine gute Zeit in Brasilien,

        Antworten
        • Hi Markus, habe ich mir schon gedacht, dass du dein Mini-Malibu nicht mitgeschleppt hast. Zum Reisen ist so ein großes Board einfach nicht ideal, wenn auch nicht unmöglich.

          Freut mich, dass du gleich so produktiv loslegst – macht Lust auf Meer 😉

          Antworten
  10. EInen Umstieg auf Shortboard habe ich zum teil gemacht. Ich habe einen Egg, also einen Fun Shape. Der Anfang war schwierig, fehlende fitness und ein paar kilo zu viel auf der Waage haben am Anfang wirklich jeden spass genommen an den neuen Spielzeug. Da habe ich oft doch wieder den Mini-Malibu genommen und bin mit dem ins Wasser, da mehr spass 🙂
    Durch hartes training dahem und aufbesseren meiner Fitness und umstellung der Ernährung hatte ich dann beim nächsten Trip schon sichtlich mehr spass mit dem Egg!

    Finde meinen Egg ist ein guter Kompromiss zwischen Mini-Malibu und Zahnstocher. Zumal ich mich meistens in den Wellen des Atlantiks aufhalte.
    Meinen Longboard habe ich abgegeben, da leider fürs reisen recht unhandlich ist 🙁

    Manchmal muss man doch sehr ehrlich zu sich selbst sein und die Rosarote Brille mal absetzen…

    Antworten
    • Danke für die Ergänzung, Christian!

      Es gibt wie gesagt viele Shapes, die sich für den Umstieg eignen, und es ist gut, sich durch möglichst viele verschieden durchzuprobieren, bevor man sich für eines endscheidet.

      Die Egg-Shapes verhalten sich ähnlich wie die Hybrid-Boards. Gegenüber dem Mini-Malibu sind sie nicht viel kürzer und im Vergleich zum Hybrid-Shape bietet ein Egg auch noch eine leicht abgerundete oder komplett runde Nose.

      Grundsätzlich macht es auch Sinn, je nach Bedingungen mehrere Shapes am Start zu haben – so wie du es ja auch machst. Für Tage oder Tidenstände mit steileren Wellen nimmst du das Egg und für sanfte, runde Wellen hast du immer noch dein Malibu dabei.

      Das ist gerade für fortgeschrittene Intermediate-Surfer sicher keine schlechte Kombi!

      Antworten

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