AUF SARDINIEN SURFEN: DOLCE VITA, TRAUMSTRÄNDE & UNTERSCHÄTZTE WELLEN

Auf Sardinien surfen? Du meinst wohl Windsurfen!

Solche oder ähnliche Sprüche waren die häufigste Reaktion als ich im letzten Spätsommer von meinen Plänen erzählte, Sardinien mit dem Surfboard zu bereisen. Dass die karibisch-schöne Ferieninsel im Mittelmeer insgesamt auf über 250 Surftage im Jahr kommt, wissen nämlich nur die wenigsten.

Sardinien surfen_ Surfspot im Süden

Einer der vielen unglaublich guten Surfspot-Perlen im Süden

Doch lass dir gesagt sein: Weil die mediterrane Swellmaschine Mistral mit großer Regelmäßigkeit auftritt und meistens über mehrere Tage am Stück durchbläst, herrschen vor allem an der Westküste Sardiniens erstaunlich konstante Surfbedingungen. Im gesamten Mittelmeer gibt es kaum eine Region, die so konstant mit surfbaren Wellen versorgt wird wie die traumhafte Insel vor der Küste Italiens.

La Dolce Vita: Warum auch du auf Sardinien surfen solltest

Nach Sizilien ist Sardinien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Auch wenn sich die Inselbewohner nicht unbedingt als Italiener sehen, zählt die Insel formal zu Italien - trotz ihres Sonderstatus als autonome Region und einer eigenen Sprache, dem Sardischen.

Darüber hinaus ist Sardinien bislang eher unter Badeurlaubern als unter Surfern bekannt. Warum also auf Sardinien surfen und nicht in Spanien, Portugal oder Frankreich?

Essen und Trinken auf Sardisch

Essen und Trinken auf Sardisch

Das ganzjährig milde und sonnenreiche Inselklima sowie die Vorzüge italienischer Koch- und Weinkünste sind nur einige der Gründe für einen Surfurlaub auf Sardinien.

Das größte Highlight sind aber die vielen einsamen Strandbuchten und das große Entdeckerpotential. Denn viele der traumhaften Surfspots an der wellenreichen Westküste Sardiniens befinden sich weitab der nächsten größeren Ortschaft.

Weil diese entlegenen Spots nur nach langer Autofahrt über endlose Serpentinen erreichbar sind, beherbergen sie oft menschenleere Wellen vor karibikähnlicher Kulisse. Spätestens wenn es dir gelingt, einer dieser versteckten Schätze fernab der Zivilisation zu heben, wirst du Sardiniens Wellen für immer in dein Surferherz schließen.

Wassertemperaturen und der passende Neoprenanzug

Im Vergleich zum Atlantik heizt sich das Wasser im Mittelmeer in den Sommermonaten deutlich stärker auf. Daher kannst du auf Sardinien an sonnigen Tagen zwischen Mitte Juni und Mitte Oktober ohne Probleme in Boardshorts, Surf Bikini oder Neopren-Shorty surfen. Im Hochsommer sind sogar Wassertemperaturen von über 26 Grad möglich.

Für einen Surfurlaub im Winter- und Frühjahr solltest du aber auch auf Sardinien unbedingt den passenden Wetsuit dabei haben. Monatsgenaue Angaben der Wassertemperatur auf Sardinien liefert dir die Website von seatemparature.org. Für die jeweilige Wassertemperatur findest du hier den passenden Neoprenanzug.

Auf Sardinien surfen: Local Knowledge und launige Winde

Sardinien ist ein Traum für alle surfenden Hobby-Meteorologen. Und ich muss zugeben, dass auch ich mich zu dieser etwas nerdigen Spezies zähle. Obwohl ich mein Meteorologie-Studium in Hamburg nach zwei erfolglosen Semestern abgebrochen habe, kann ich mein Auge kaum von den bunten Wind- und Wellencharts lassen, die das Internet heutzutage zur freien Nutzung bereitstellt.

Daher folgt nun ein kleiner Einblick in die lokalen Windmuster, deren Grundverständnis für einen Surfurlaub auf Sardinien unabdingbar ist.

Der Mistral spielt auf Sardinien eine wichtige Rolle

Der Mistral ist der Motor von Sardiniens Wellen 

Den größten Einfluss auf die Surfbedingungen an Sardiniens Küsten hat ohne Frage der Mistral. Der von den Sarden auch als Maestrale bezeichnete Wind, weht aus nordwestlicher Richtung von Frankreich aus in den Mittelmeerraum. Im Winterhalbjahr entsteht der Mistral so häufig, dass die meisten Bäume im südfranzösischen Rhonetal in Windrichtung gebogen sind. Von hier aus weht der Wind über eine Strecke von 500 km über tiefes Mittelmeerwasser – weit genug um die Westküste Sardiniens regelmäßig mit kraftvollen Wellen zu versorgen.

Noch größere Wellen mit Perioden von bis zu 14 Sekunden kommen aus Südwesten, wenn Tiefdrucksysteme über dem Südwestlichen Mittelmeer in den Monaten von Oktober bis Dezember die lokale Surfer-Community besonders glücklich machen.

Der hohe Stellenwert der Winde auf Sardinien schlägt sich auch in der Tatsache nieder, dass es hier für jede Windrichtung einen eigenen Namen gibt.

Die beste Reisezeit für Surfer auf Sardinien: Timing ist alles!

Weil das Mittelmeer relativ klein ist, entstehen und verschwinden die Swells vor Sardiniens Küsten aber deutlich kurzfristiger, als du es vielleicht vom Surfurlaub am Atlantik gewohnt bist.

Swell-Vorhersagen, die über einen Zeitraum von zwei Tagen hinausgehen, sind daher relativ unzuverlässig. Und die vielgepriesene Taktik, sich bei vielversprechenden Wellencharts schnell noch ein Flugticket zu buchen, ist daher mit Vorsicht zu genießen.

Grundsätzlich hängen die Surfbedingungen auf Sardinien weniger von der Tide als von den lokalen Windmustern ab. Damit du vor deinem Surfurlaub aber nicht extra ein Meteorologie-Studium absolvieren musst, habe ich dir die Surfbedingungen in den verschiedenen Surfmonaten im Folgenden etwas vereinfacht zusammengefasst:

Von März bis Juni funktioniert die komplette Westküste sowie La Marinedda an der Nordwestküste.

Von Juli bis Anfang September ist es auf Sardinien oft windstill und die Surfbedingungen sind eher bescheiden. Mit etwas Glück kannst du aber auch im Hochsommer an der Westküste kleine Spaßwellen finden.

Surfurlaub auf Sardinien-Westküste

An Sardiniens Westküste gibt´s selbst im Sommer menschenleere Wellen

Von Mitte September bis Dezember funktionieren dann wieder alle Spots der Süd- und Westküste – von La Marinedda im Nordwesten gegen den Uhrzeigersinn bis nach Solanas im Südosten der Insel.

Mit einer etwa 80%igen Wellengarantie sind Oktober und November die besten Monate, um auf Sardinien surfen zu gehen, wobei das Wetter im November bereits deutlich wechselhafter wird.

In den Wintermonaten Januar und Februar sind die Wellen an der offenen Westküste oft zu groß und es macht Sinn, in die etwas geschützteren Buchten, wie etwa Porto Pino im Südwesten auszuweichen.

Ressourcen-Tipps: Wellenvorhersage & Webcams für Sardinien

Um auf Sardinien zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, gilt es alle möglichen Windszenarien genauestens zu studieren.

Besonders hilfreich dabei ist die ziemlich zuverlässige Wind- und Wellenvorhersage des sardischen Meteorologischen Instituts. Noch mehr Spaß machen aber die deutlich anschaulicheren Animationen von windy.com.  Für die Wellenperiode auf dem offenen Meer funktioniert Magic Seaweed richtig gut, dafür versagt es dann leider oft bei der Vorhersage der tatsächlichen Surfbedingungen an den einzelnen Surfspots. 

Für kurzfristige Entscheidungen und um dir unnötige Autofahrten auf die andere Seite der Insel zu sparen, helfen die Livebilder der diversen Beach-Cams auf Sardinien

Auf Sardinien surfen lernen: Die Surfcamps

Trotz der konstanten Surfbedingungen außerhalb der windarmen Sommermonate, gibt es auf Sardinien bislang nur wenige Surfschulen und -camps, die ihr Angebot auch auf internationale Gäste abgestimmt haben. Die meisten von ihnen befinden sich in der bekannten Surfregion rund um Capo Mannu.

Das Buggerru Surfcamp

Bei meinen bisherigen Aufenthalten im September 2017 und Oktober 2018 war ich jeweils für eine Woche zu Gast im Buggerru Surfcamp. Es ist das einzige Surfcamp im wellenreichen Südwesten der Insel, gegründet wurde es im Jahr 2012 vom gebürtigen Sarden und ehemaligen Surfpro Simone Esposito.  

Surfkurs am Traumstrand von Buggerru

Surfkurs am Traumstrand von Buggerru

Im Buggerru Surfcamp sind etwa 50% der Gäste Italiener. Die Camp-Atmosphäre ist dadurch angenehm authentisch, sodass man sich nicht als Urlauber, sondern schnell als Teil der lokalen Surf-Community fühlt. Mit dazu bei trägt auch, dass Campleiter Simone in der kleinen Ortschaft Buggerru aufgewachsen ist. Er kennt hier Hinz und Kunz und natürlich auch jeden Local-Surfer persönlich.

Aufwärm-Übungen am Nachbarstrand von San Nicolò

Aufwärm-Übungen am Nachbarstrand San Nicolò

Simone hat aber nicht nur die lokale Surfszene geprägt, er ist auch ein ausgezeichneter Surflehrer. Seine Arbeitsweise ist sehr engagiert und er widmet sich seinen kleinen Surfschüler-Gruppen sehr aufmerksam.

Seine jahrelangen Erfahrungen als Surfcoach auf Sardinien, Fuerteventura und Portugal sowie als professioneller Wettkampfsurfer ist ihm bei der täglichen Arbeit mit den Surfanfängern und Intermediates anzumerken. Alle Surfcamp-Gäste, die ich nach ihrer Meinung zu den Surfkursen befragt habe, waren durchweg begeistert. 

Surflehrerin Chiara in Buggerru auf Sardinien

Surflehrerin Chiara vom Buggerru Surfcamp

Chiara ist eine langjährige Freundin von Simone und die zweite feste Surflehrerin im Buggerru Surfcamp. Sie unterstützt Simone seit vielen Jahren bei den Kursen und ist auch die Besitzerin des einzigen Surfshops in Buggerru, der sich direkt neben dem Surfcamp befindet.

Auch Surfboards (Long- und Shortboards) können außerhalb der Kurszeiten für 20 Euro am Tag gemietet werden. Für einen Neoprenanzug sind 10 Euro am Tag fällig.

Surflehrer Simone und Chiara bei der Arbeit

Surflehrer Simone und Chiara bei der Arbeit

Stellplatz für Campingbusse auf Sardinien

Offizieller Stellplatz für Campingbusse am Strand von Buggerru

Das im Frühjahr 2020 neu eröffnete Surfhaus vom Buggerru Surfcamp befindet sich in dem typisch sardischen Strandort Buggerru, nur etwa 300 Meter vom Surfspot entfernt.

Es ist geschmackvoll eingerichtet und und bietet allen Komfort, den du als Surfer im Urlaub brauchst. Neben Single-, Doppel-, Dreibett- und Vierbettzimmern, gibt es einen geräumigen Gemeinschaftsraum mit Blick auf die Wellen, einen schönen Garten zum Relaxen und Trocknen der Neos. In dem eher untouristischen Ort gibt es mehrere günstige Restaurants und Supermärkte.

Für 60 Euro kannst du aber auch ein Dinner-Paket mit insgesamt fünf Abendessen buchen (außer freitags und samstags).

Blick auf die Wellen vom Wohnzimmer im Buggerru Surfcamp

Gemütliche Wohnküche im Buggerru Surfcamp

Der One Way Transfer vom Flughafen Cagliari kostet 90 Euro pro Person und Strecke in der Zeit zwischen 8 und 20 Uhr. Außerdhalb dieser Zeiten kostet es 120 Euro pro Person.

Alternativ gelangst du aber auch problemlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Buggerru. Vom Flughafen Cagliari aus (Station Elmas) fährst du mit dem Zug direkt bis in den Ort Iglesias, von wo aus du mit dem Bus nach Buggerru weiterfährst. Die Anfahrt dauert etwa drei Stunden und kostet insgesamt nur 8 Euro.

Zwischen April und Oktober gibt es direkt am Surfspot von Buggerru einen offiziellen Stellplatz für Campingbusse. Für eine Nacht mit Meerblick zahlst du hier je nach Service zwischen 5 und 20 Euro.

Surfspots in der Nähe

Der Hausspot Buggerru ist ein Beachbreak mit sehr sanften anfängerfreundlichen Wellen. Bei viel Wind oder zu großen Wellen gibt es mit dem nahe gelegenen Portixeddu einen geschützten Ausweich-Spot.

Sardinien surfen_Surfspot San Nicolò

Blick auf den Beachbreak von San Nicolò

Auch der lange Traumstrand von San Nicolò bietet gute Sandbänke mit diversen Peaks für verschiedene Surflevels.

Die optimale Reisezeit

Damit du nicht den Fehler begehst und deinen Surfurlaub zur falschen Jahreszeit im Buggerru Surfcamp planst, bekommst du hier eine kleine Übersicht mit den besten Surfmonaten für jedes Surflevel.

Die beste Zeit zum Surfen auf Sardinien ist von Mitte September bis Mitte Juni, da im Hochsommer die Wellen weniger häufig und kleiner sind.

Trotzdem gibt es selbst im Sommer die Möglichkeit, einige wirklich schöne Wellentage zu erwischen, es passiert nur deutlich unregelmäßiger als im Herbst oder im Frühjahr. Übrigens kann das Surfen auch in kleinen Sommerwellen sehr viel Spaß bringen. Oft herrscht eine entspannte Atmosphäre und das Wasser ist richtig schön warm.

Auch wenn es im Sommer immer mal wieder Tage mit Wellen gibt, die groß genug sind, um den Surfkurs stattfinden zu lassen, ist in der Zeit von Mitte Juni bis Mitte September von einem Surfurlaub auf Sardinien für Intermediates und fortgeschrittene Surfer grundsätzlich eher abzuraten. Zumindest dann, wenn das Surfen der Hauptzweck deines Urlaubs ist.

Surflevel

Monate

Surfanfänger

April bis November

Intermediates

März bis Dezember

Fortgeschrittene & Free Surfer

Mitte September bis Mitte Mai

Falls es doch mal keine Wellen gibt, werden dir im Buggerru Surfcamp auch diverse  Flachwasser-Alternativen wie geführte SUP- oder Motorbootausflüge entlang der Küste angeboten. Abgesehen davon lohnt es sich immer, auf die nahe gelegenen Hügel zu wandern und die fantastische Aussicht auf das Meer zu genießen

Camp-Highlights im Überblick

  • Surfschule und Surfcamp werden vom erfahrenen sardischen Surfpro Simone Esposito geleitet
    Hin- und Rückflug 150 Euro
  • Kleine Surfgruppen von maximal 6 Surfschülern pro Surfcoach.
    Eine Woche Mietwagen 150 Euro
  • Komfortable und gepflegte Unterkünfte nur 300 Meter vom Surfspot entfernt.
    Übernachtung im Hostel 120 Euro
  • Die soften Wellen Sardiniens bieten perfekte Lernbedingungen für blutige Surfanfänger.
  • Sympathischer kleiner Strandort mit typisch sardischem Leben und sehr freundlichen Locals. Alles im Ort ist zu Fuß erreichbar.
    Surfkurs in einem Surfcamp oder Surfschule 200 Euro
  • Offizieller Stellplatz für Campingbusse direkt am Strand von Buggerru.
  • Spezielle Surf- und Yogawochen auf Nachfrage
  • Viele Traumstrände in der Umgebung, wie z.B. die atemberaubende Sandbucht Cala Domestica oder der kilometerlange Surfstrand zwischen San Nicolò und Portixeddu.

Leistungen und Preise

Wenn du noch genauer wissen möchtest, was dich bei Simone im Buggerru Surfcamp erwartet, findest du in der folgenden Übersicht schon mal alle wichtigen Infos über Leistungen, Camp-Ausstattung, Surfausrüstung und Surfkurse.

Surfkurs vom Buggerru Surfcamp

Der Surfspot von Buggerru ist nur 300 m vom Surfcamp entfernt

Ich war wie gesagt selbst bei Simone im Buggerru Surfcamp, kenne das Team und die engagierten Surfcoaches persönlich und kann dir versichern, dass alle hier aufgeführten Angaben auch wirklich der Realität entsprechen. Du kannst also davon ausgehen, dass deine hohen Erwartungen vor Ort erfüllt werden!

Leistungen

Beschreibung

Verpflegung

Dinner-Paket mit fünf Abendessen für insgesamt 60 €.

Unterkünfte

Einzel-, Doppel, Drei- und Vierbettzimmer mit Gemeinschaftsbad, alle Zimmer mit Klimaanlage.

Camp-Ausstattung

Großer Gemeinschaftsraum mit MeerblickGarten, WIFI.

Extra-Services

Transfer vom Flughafen (ab 90 € pro Strecke)

Leistungen der Surfkurse

Spezielle Kursinhalte für Surfanfänger, Intermediates und Fortgeschrittene, Surfkurse auf Englisch, ggf. Surf-Safari an die Spots der Südküste.

Anzahl der Surfschüler pro Surfcoach

6

Typisches Durchschnitts-Alter der Gäste

20-45

Saison 2023

gänzjährich

Und hier auch schon mal ein Überblick zu den Preisen für die Surfsaison 2023. Genaue Auskünfte über individuelle Surf-Pakete, Anreisetage und Details zu den Surf-Unterkünften erhältst du am einfachsten über den Anfrage-Button hinter dem Fazit.

1 Woche Unterkunft im Vierbett-zimmer mit Surfkurs

1 Woche Unterkunft im Doppelzimmer mit Surfkurs

1 Woche Unterkunft im Einzelzimmer mit Surfkurs

Nebensaison*

376 €

445€

565 €

Hauptsaison*

391€

461 €

685 €

* Hauptsaison: 17.06. – 16.09.

* Nebensaison: 17.09. – 16.06.

In den Preisen enthaltene Leistungen: Unterkunft mit Frühstück, 6 bzw. 4 Surfkurse pro Woche (je nach Saison) und dafür benötigtes Surfmaterial, Transport zum Surfspot und WIFI. Bettwäsche und ein Handtuch für die Dusche sind inklusive.

Und länger bleiben lohnt sich: Für die zweite Surfwoche wird dir ein Rabatt von 20% eingeräumt!

Verschnaufspause im Surfkurs

Kleine Verschnaufpause im Surfkurs

Mein Fazit: Das Buggerru Surfcamp ist ein perfekter Ort, um den Touristenmassen Sardiniens zu entfliehen und umgeben von atemberaubender Natur und freundlichen Locals einen authentischen Surfurlaub zu verbringen.

Ob dein Wunschtermin noch frei ist, checkst du am einfachsten mit einem Klick auf den Anfrage-Button.

* Deine Anfrage gelangt dann direkt zum Campleiter Simone, sodass du mit einer schnellen Antwort rechnen kannst. Die Angebote und Preise sind aber selbstverständlich dieselben wie auf der Webseite des Anbieters.

Hier kannst du noch die genaue Lage vom Buggerru Surfcamp bei Google-Maps auschecken.

Surfregionen und Surfspots auf Sardinien

Neben der Westküste Sardiniens bietet auch der Süden einige sehr gute Spots. Diese kleine Übersicht an Surfspots ist daher nur ein erster Vorgeschmack auf die Wellen, die dich bei deinem Surftrip auf Sardinien erwarten werden:

Capo Mannu

Capo Mannu ist der bekannteste Reefbreak der Insel – auch wegen der guten Promotion durch Surfzeitschriften und ansässiger Surfcamps. Allerdings ist Capo Mannu ziemlich abgeschirmt und benötigt viel Swell oder große Windwellen, um gut zu funktionieren.

Mini Capo

Mini Capo funktioniert auch bei viel Wind, weil sich die Welle um das Kap herumbiegt. Allerdings muss die Swell-Vorhersage schon bei 2 bis 2,5 Metern liegen, damit der Spot gut funktioniert. Dafür hält Mini Capo auch bei Sturm einen großen Swell.

Buggerru

Der Beachbreak von Buggerru befindet sich im Südwesten der Insel. Wegen seiner Ausrichtung nach Nordwesten, fängt er jede Menge Swell ein. Somit zählt die wunderschöne Bucht zu den konstantesten Surfspots Sardiniens, wenn nicht sogar Italiens.

Surfspot Buggerru in Sardinien

Softe Sommer-Wellen neben der Hafenmole von Buggerru

Obwohl der traumhafte Strand von hohen Klippen auf der einen und einer schützenden Hafenmole auf der anderen Seite eingerahmt wird, hat der Mistral hier eine große Angriffsfläche. Ab einer Windstäre von 15 Knoten aus Nordwest sind die Wellen zerblasen. Für cleanere Surfbedingungen musst du an den weiter nördlich angrenzenden Beachbreak von San Nicolò ausweichen.

Weil die Wellen am Strand von Buggerru relativ kraftvoll und schnell brechen, biste du hier als Shortboarder am besten aufgehopen. Mit dem Longboard oder SUP solltest du aber an einen der Peaks am Beachbreak von San Nicolò ausweichen. Dort gibt es deutlich mehr mehr Platz, die Wellen brechen etwas gemächlicher und du riskierst nicht den Unmut der Locals.

Hinweis:  Weil die Wellen am Strand von Buggerru relativ kraftvoll und schnell brechen, biste du hier als Shortboarder am besten aufgehopen. Mit dem Longboard oder SUP solltest du an einen der Peaks am Beachbreak von San Nicolò ausweichen. Dort gibt es deutlich mehr Platz, die Wellen brechen etwas gemächlicher und du riskierst nicht den Unmut der Locals.

Portixeddu

Der kleine, typisch sardische Strandort bietet einen Beachbreak mit mehreren guten Sandbänken. Der große Vorteil von Portixeddu ist die Windabschirmung, durch einen großen Berg, der sich hinter der Ortschaft erhebt und dem vorherrschenden Mistralwind zuverlässig in den Weg stellt.

Portixeddu

Der kleine, typisch sardische Strandort bietet einen Beachbreak mit mehreren guten Sandbänken. Der große Vorteil von Portixeddu ist die Windabschirmung, durch einen großen Berg, der sich hinter der Ortschaft erhebt und dem vorherrschenden Mistralwind zuverlässig in den Weg stellt.

Sardinien surfen_ Surfspot Portixeddu

Der Surfspot Portixeddu bietet die beste Windabdeckung in der Region

Selbst bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 30 Knoten bleiben die Wellen hier relativ clean. Der typische Nordwestwind wird durch die lokale Topografie sogar häufig so abgelenkt, dass er seine Richtung ändert und an vielen Tagen schrägablandig bläst.

Bei größerem Swell ab 2 Meter Höhe fängt außerdem ein schöner Righthander an zu funktionieren, der direkt vor der Ortschaft über ein felsiges Riff bricht und dir Ritte von über 50 Metern ermöglichen kann.

Porto Pino

Porto Pino ist ein Beachbreak an der Südwestküste Sardiniens, der von einer vorgelagerten Landzunge geschützt wird.

Sardinien surfen_ Surfspot Porto Pino

Porto Pino ist eher ein Surfspot für das Winterhalbjahr.

Die Wellen müssen also groß genug sein, um sich um das Kap herumzudrehen und im Windschatten der Landzunge zu brechen. Am besten funktioniert der Spot bei großem Nordwestswell oder bei mittelgroßem Südwest- bis Westswell und gleichzeitigem schwachen Wind.

Surfshops & Surfrentals  

Das Herz der sardischen Wellenreitszene schlägt in der Inselhauptstadt Cagliari – nicht weil man hier am besten surfen kann, sondern weil hier einfach die meisten Surfer wohnen. Die einzige sichere Adresse für Board Rental auf Sardinien ist dementsprechend auch der Wipeout Boardshop in Cagliari. Hier findest du auch eine größere Auswahl an gebrauchten Surfboards.

Soul Wave Surf Shop in Buggerru_Auf Sardinien surfen

Soul Wave ist der einzige Surfshop in Buggerru

Ein weiterer empfehlenswerter Surfshop auf Sardinien ist der Soul Wave Shop in Buggerru. Surfboards werden hier allerdings nur zum Verkauf angeboten.

Anreise

Am günstigsten gelangst du mit einem der vielen Billig-Flieger nach Sardinien. Von Berlin aus werden mit EasyJet die Flughäfen Olbia im Norden sowie Cagliari im Süden angeflogen. Von Frankfurt Hahn aus fliegst du mit Ryanair nach Cagliari und Alghero. Die meisten Flugverbindungen von Deutschland aus bietet aber Eurowings.

Die günstigsten Flugpreise findest du mit der Monatsübersicht der Vergleichsseite Skyscanner. Dafür am besten zunächst den Haken bei „nur Hinflug“ setzen, als Abflugsort „Deutschland“ und im Feld Hinreise „ganzer Monat“ auswählen. Somit werden dir für den gesamten Reisemonat die günstigsten Flüge angezeigt. Wenn du mit deinen Flugdaten und dem Abflugsort innerhalb Deutschlands flexibel bist, kannst du dir mit diesem Vorgehen einiges an Geld sparen.

Wenn du mit eigenem Campervan übersetzen möchtest, gibt es diverse Fährgesellschaften, die Sardinien mit dem italienischen, dem französischen und dem spanischen Festland verbinden. Die kürzeste Fährverbindung ist zwischen der italienischen Hafenstadt Piombino und Olbia im Nordosten Sardiniens, die beispielsweise von der Fährgesellschaft Mobylines angeboten wird.

Die Kosten für die Überfahrt mit der Autofähre ändern sich oft und sind saisonal stark unterschiedlich. Ähnlich wie bei den Flugpreisen gilt auch hier: Je früher du buchst desto günstiger ist die Überfahrt. Eine umfangreiche Übersicht der Hauptfährverbindungen findest du auf der Seite von Wikivoyage.

Mobilität vor Ort

Neben den recht zuverlässigen Bahnverbindungen zwischen den größeren Städten, verfügt Sardinien über ein ausgedehntes Busnetz, sodass du die kleineren Küstenorte, wie etwa das wellengesegnete Buggerru im Südwesten der Insel auch ohne eigenen Mietwagen oder Campervan erreichen kannst.

Öffentliches Verkehrsnetz Sardinien

Karte vom sardischen Bahnnetz, von Alex10, creative commons.

Alle Abfahrtzeiten und Ticketpreise findest du auf der Website der staatlichen Bahngesellschaft Trenitalia.

Alle Busfahrpläne findest du auf der italienischen Seite von Transporti Regionali della Sardegna. Die Überlandbusse auf Sardinien werden von den Locals auch als „Pullman“ bezeichnet.

Um mehrere Surfspots an einem Tag abzufahren, brauchst du allerdings einen Mietwagen oder Campervan. Die Preise für Mietwagen auf Sardinien können in der Haupturlaubszeit ziemlich saftig sein. Im Herbst oder Frühjahr musst du mit Wochenpreisen von um die 150 Euro rechnen. Für den schnellen Vergleich von Leistungen und Mietpreisen der verschiedenen Autoverleiher kann ich dir die Seite von billiger-mietwagen.de empfehlen.

Mit dem Campervan auf Sardinien

Wildcampen ist auf Sardinien generell kein Problem und wird außerhalb der touristischen Hauptsaison im Sommer auch auf den meisten Strandparkplätzen geduldet.

Lesetipp: Inzwischen habe auch ich mir ein eigenes Surfmobil gekauft und ausgebaut. Hier findest du alle Infos und Tipps rund um das Thema Camper Ausbau.

Denn leider schließen außerhalb der Sommerzeit fast alle offiziellen Stellplätze. Die meiste Zeit des Jahres ist das Wildcampen daher die einzige Möglichkeit.

Surfunterkünfte am Meer

Weil der Tourismus auf Sardinien eine der wichtigsten Einnahmequellen ist, bietet jeder noch so kleine Strandort eine gute Auswahl an Ferienunterkünften, die du in den Sommermonaten aber rechtzeitig reservieren solltest.

Um deine Homebase möglichst nah bei den Wellen aufzuschlagen, hast du auf Sardinien die Wahl zwischen der Low Budget Variante im eigenen Campervan oder Zelt oder die etwas komfortablere Alternative in einer AirBnB-Unterkunft oder im Surfcamp.

Localism

Die Atmosphäre im Lineup ist grundsätzlich sehr entspannt. Hier schreit dich keiner aus der Welle oder spielt sich als Platzhirsch auf. Gute Wellen werden geteilt und gelungenen Ritte miteinander gefeiert.

Entspannte Stimmung im Lineup von Portixeddu_Auf Sardinien surfen

Entspannte Stimmung im Lineup von Portixeddu

Eine Ausnahme bildet die Surfregion von Capo Mannu, wo sogar italienische und sardische Surfer von den Locals angefeindet werden. Selbst der bekannte italienische Big Wave Surfer Francisco Porcella – hier zu bestaunen bei einem Wahnsinnsritt in Nazare – wurde in Godzilla von den Locals weggeschickt und vor Ort mit einer nicht gerade freundlichen Widmung verewigt. 

Fazit

Die Wellen Sardiniens werden von fast allen Wellenreitern unterschätzt. Denn außerhalb der Sommermonate kann sich die Swell-Konstanz auf der wunderschönen Mittelmeerinsel wirklich sehen lassen. Und hier ist nicht nur die Rede von lokalem Windswell à la Ost- und Nordsee, sondern auch von kraftvollen Dünungswellen, die weit draußen auf dem offenen Meer entstehen und teilweise über 1000 km unterwegs sind, bevor sie auf die unzähligen Strandbuchten und Riffe der Insel treffen.

Sardinien Surf

Cleaner Surf an der Westküste

Während die Westküste der Insel eine recht zuverlässige Gegend für Wellenreiter ist, kommt der Osten und weite Teile der Nordküste nur selten in den Genuss surfbarer Wellen. Auch der Süden Sardiniens hat relativ wenige Wellentage im Jahr, aber wenn, dann kann es hier richtig gut werden. Besonders interessant für Wellenreiter ist der südliche Teil der Westküste: Hier kommt der kleine Strandort Buggerru immerhin auf 180 Surftage pro Jahr.

Insgesamt eignet sich Sardinien aber nicht nur für eingefleischte Hardcore-Surfer, sondern auch für Naturliebhaber, Pärchen und Familien, die sich neben dem Surfen in karibikähnlichen Strandbuchten auch auf atemberaubende Landschaften, kulinarische Highlights und ein authentisches Inselleben abseits des Massentourismus freuen dürfen.

Auch zum Wind- und Kitesurfen, Tauchen- und Schnorcheln, Stand Up Paddling, Mountainbiken und Klettern bietet Sardinien ideale Voraussetzungen.

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13 Gedanken zu „AUF SARDINIEN SURFEN: DOLCE VITA, TRAUMSTRÄNDE & UNTERSCHÄTZTE WELLEN“

  1. Hallo in die Community,
    danke für den sehr informativen Bericht. Eines vorweg ich habe keine Erfahrung mit Wellenreiten, Surfen,… entschuldigt ggf. Anfängerfragen.
    Letztes Jahr war ich mit meinen Kindern auf den Lofoten, sie wollen unbedingt Wellenreiten ausprobieren. Wir haben einen Surflehrer gefunden, der ihnen Unterricht gegeben hat. Die Kinder sind Zwillinge und 6 Jahre alt. Sie haben sich gut gemacht und dieses Jahr wollen wir auf Sardinien unser Glück probieren. Gibt es auch Möglichkeiten Privatstunden zu buchen? Die Kids sind für einen Kurs über mehrere Tage ggf. zu klein? Wir sind 4 Wochen auf Sardinien mit unserem Bulli unterwegs evtl. kennt jemand eine gute Surfschule oder dergleichen.

    Vielen Dank vorab.

    VG
    Patty

    Antworten
    • Hallo zusammen,
      mich würde das auch total interessieren da wir nächstes Jahr mit unserem Bus nach Sardinien wollen und gerne unserer 6jährigen Tochter einen kleinen Kurs ermöglichen wollen. Habt ihr was gutes gefunden? Viele Grüße

      Antworten
  2. Hallo Julian,
    plane heuer zwischen Ende Oktober und Mitte November (25.10.-maximal 19.11.) nach Sardinien zu fahren. Wir wollen Wellenreiten und auch Kiten (gemischt). Wie schätzt du diese JAhreszeit von den Bedingungen und auch Temperaturen her ein 🙂 und sind die Kite- und Wellenreitspots weit auseinander?
    Danke dir für deine Hile

    Antworten
  3. Hallo,

    ich überlege im Juni 2019 für 12 Tage nach Sardinien zu gehen (Portixeddu/Buggerru).
    Da ich auch gerne surfen würde, wäre die Frage, ob man im Juni dort ab und zu etwas surfbares vorfinden kann.
    Sicher nicht mit dem Atlantik vergleichbar, aber ein paar Tage würden mir reichen.

    Viele Grüße

    Antworten
    • Hallo Phil,

      deine Frage, ob es in Buggerru generell im Juni ab und zu surfbare Wellen gibt, ist definitiv mit ja zu beantworten. Für ein Zeitfenster von 12 Tagen kann ich dir aber trotzdem keine Wellengarantie aussprechen.

      Ich war bisher zwei Mal von Ende August bis Mitte September dort und hatte jedes Mal Glück, obwohl auch der Spätsommer längst nicht die beste Surfsaison für Sardinien ist.

      Viele Grüße
      Julian

      Antworten
  4. Vielen Dank für deine immer sehr ausführlichen Berichte. Ich war Mitte September dort znd leider war es total windstill und somit nicht die kleinste Welle. Aber eine sehr schöne nicht touristische Ecke 😉 lg Dario

    Antworten
    • Hi Dario,

      oh wie blöd, dass du Mitte September kein Glück hattest. Ich war Anfang September für 10 Tage in Buggerru und hatte immerhin an fünf Tagen surfbare Wellen.

      Aber schön zu hören, dass dir die Gegend auch one Wellen gut gefallen hat.

      Schöne Grüße,

      Julian

      Antworten
  5. Toller Artikel!
    Ihr erwähnt, dass das Surfcamp, auch im Sommer in Betrieb ist, aber generell die Swell/Wellen eher klein bzw. bescheiden sind. Würdet ihr deshalb von einer Reise im Juli bzw. August eher abraten? 🙂 Danke und Grüsse, Cavide

    Antworten
    • Hallo Cavide,

      also wenn das Surfen im Vordergrund deiner Reise stehen soll, sind die beiden Sommermonate in der Tat nicht besonders geeignet. Zwar kannst du auch dann mal Glück haben und du findest unverhofft ein paar schöne Wellen, es ist aber tatsächlich eher die Ausnahme.

      Viele Grüße, Julian

      Antworten
  6. Hi Julian,

    vielen Dank für deinen super Bericht! Ich habe eine Frage zu Buggerru. Ich kann leider mein Board nicht mitnehmen. Weißt du, ob ich im BUGGERRU SURF CLUB ein Board leihen kann?

    Vielen Danke und viele Grüße
    Gregor

    Antworten
  7. Die Insel ist der Wahnsinn und unglaublich vielseitig. Waren 2017 im Sommer drei Wochen dort. Leider sind wir nicht zum surfen gekommen, sondern waren hauptsächlich im (Nord-/Süd-) Osten zum schnorcheln, wandern und relaxen unterwegs.
    Sicherlich waren wir aber nicht das letzte Mal auf Sardinien und mit diesen Tipps beim nächsten Mal (dann mit Kind) bestimmt auch im Westen der Insel. Vielleicht hat sich bis dahin ja die Surf-Infrastruktur noch ein bisschen verbessert und es gibt den ein oder anderen Boardverleih mehr.

    Schöner Artikel.

    Btw. wer aus NRW kommt kann auch von Weeze aus recht günstig mit Ryanair nach Cagliari fliegen.

    Antworten
    • Hi Simon,

      freut mich sehr, dass dir der Artikel gefällt und dir und deiner Familie als Inspiration dienen konnte.

      Du hast Recht, es gibt bislang wirklich nur sehr wenige Angebote für Surfer auf Sardinien. Die wenigen Surfshops, Board Rentals und Surfschulen, die es gibt, kämpfen ums Überleben und freuen sich über jeden neuen Kunden.

      Und danke auch für die Ergänzung zur Anreise!

      Alohas aus Brasilien,
      Julian

      Antworten

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